Spa 24: Audi führt nach Distanzsechstel, Porsche fällt durch Strafen zurück

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Überragte in der Anfangsphase: GP Extreme | © Ralf Kieven (1VIER.com)

Kévin Estre gelingen mehrere Virtuosenstückchen

Allerdings verhängte die Rennleitung schon unmittelbar vor dem Erreichen der Dreißig-Minuten-Marke die erste Full Course Yellow, welche sogleich in eine Safety-Car-Phase einmündete. Der Grund: Callum MacLeod hatte seinen Bentley Continental GT3 mit Flammenbildung auf dem Grünstreifen auf dem Abwärtsabschnitt zwischen der Neunzig-Grad-Kurve nach Rivage und der Pouhon-Linkskrümmung abgestellt, was den Abschleppdienst auf den Plan rief.

Nach der Wiederaufnahme des Rennens machte sich Kévin Estre daran, sein Können auf nassem, abtrocknendem Asphalt unter Beweis zu stellen. Zunächst schnappte sich der Porsche-Pilot Audi-Widersacher Rast beim Herausbeschleunigen aus Stavelot, womit das W Racing Team auf den fünften Rang zurückfiel. Sodann überholte Estre Rowe-Racing-Markenkollege Frédéric Makowiecki beim Durchfahren der Mutkurve Blanchimont auf der Außenseite.

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Daraufhin zauderte Estre nicht, griff Bamber beim Ansteuern der La-Source-Spitzkehre an und eroberte den Silberrang für GPX Racing – dahinter folgten das Team 75 Bernhard und Rowe Racing. Andres gewandt: Die Delegation aus Stuttgart-Zuffenhausen okkupierte vorläufig die Plätze zwei bis einschließlich vier, gefolgt von Konzernschwester Audi. Vorneweg: unverändert die Marke mit dem Stern.

HubAuto scheidet als erster Favorit aus

Ließ es Estre bei diesem Zwischenspurt Bewenden? Keineswegs. Der Porsche-Athlet spurtete weiter, der Vorsprung Engels schmolz rapide zusammen. Allerdings vermied der Mercedes-AMG-Pilot einen direkten Zweikampf auf der Strecke, bog stattdessen nach beinahe einer Stunde in die Boxengasse zum ersten Tankstopp ein. Somit behauptete Porsche eine einstweilige Dreifachführung bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps.

Weitere Wettbewerber folgten nach. Und: wechselten auf Slicks. Denn die Ideallinie trocknete peu à peu ab, was umgehend Rundenzeiten unterhalb der Marke von dreieinhalb Minuten ermöglichte. Nach der kollektiven Rückkunft auf die halbtrockene Piste vermochte Engel, die Distanz zu den Verfolgern minimal zu vergrößern, während Rast mittels eins Joker Pit Stops die Porsche-Phalanx gesprengt hatte.

Der erste Mitfavorit, welcher aus dem Kreis der Bestplatzierten herausfiel: HubAuto Corsa. Ferrari-Pilot Nick Forster verunfallte beim Talwärtsfahren gen Pouhon und schlug in die Leitschiene ein. Infolgedessen ordneten die Wettbewerbsaufseher nach sechsundzwanzig Umläufen die zweite Full-Cours-Yellow-Intermission an, anschließend in eine Safety-Car-Neutralisation umgewandelt, damit der Abschleppdienst den Italosportwagen von der Fahrbahn entfernen konnte.