Tipp der Redaktion: Gelingt Walkenhorst Motorsport ein weiterer Triumph?

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Die SportsCar-Info-Redaktion erhebt Walkenhorst Motorsport zum Hauptfavoriten | © Ralf Kieven (1VIER.com)

Nein, die Redakteure haben sich vor dem Verfassen ihrer Tipps nicht abgesprochen. Und dennoch herrscht beinahe Einmütigkeit: Walkenhorst Motorsport macht höchstwahrscheinlich das Rennen in der Eifel. Ganz einig sind sich die Autoren dann allerdings doch wieder nicht.

Maximilian Graf: Erfolgsstreben erheischt manchmal immense Geduld. Die Motorsportriege der Bayerischen Motorenwerke wartet nun schon seit geraumer Weile auf einen weiteren Sieg bei der Kraftprobe auf der Eifelaner Prestigebahn. Nicht nur war dem Konstrukteur aus der Kapitale Bayerns bis dato kein GT3-Triumph vergönnt, sondern seit dem letzten Goldpokalgewinn sind inzwischen neun Jahre vergangen.

Ist die BMW-Delegation in diesem Jahr endlich imstande, dieser Negativperiode ein Ende zu bereiten? Ja, der Konstrukteur mit dem viergeteilten Kreis im Wappen trägt an diesem Wochenende den langersehnten Triumph davon. Wer obsiegt letztendlich? Walkenhorst Motorsport. Bereits die Vorbetrachtungen zum letztjährigen Ein-Tages-Wettstreit in Spa-Francorchamps erkannten dem Rennstall aus Melle nur Außenseiterchancen zu.

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Diese Einschätzung entpuppte sich als veritable Fehlprognose. Walkenhorst Motorsport kreuzte am Veranstaltungssonntag als Spitzenreiter die Ziellinie. Daher die Vorhersage: Nach dem Aufbäumen beim Qualifikationsrennen auf der Nordschleife des Nüburgrings schaffen Christian Krognes, David Pittard, Lucas Ordóñez und Nicholas Yelloly auch den entscheidenden Coup am vierten Juniwochenende.

Nichtsdestoweniger sollte man auch die Vorjahressieger auf dem Radar haben. Manthey-Racing ist freilich nicht gewillt, sich die Trophäe entreißen zu lassen. Allerdings müssen Richard Lietz, Frédéric Makowiecki, Patrick Pilet und Nick Tandy mit der Silbermedaille vorliebnehmen. Und der Geheimtipp? Das Tandem, bestehend aus Bandoh Racing und Novel Racing. Das Lexus-Quartett Dominik Farnbacher, Hiroki Yoshimoto, Marco Seefried und Michael Tischner glückt das Kabinettsstückchen, das Siegertreppchen zu erklimmen.

Gereon Radomski: Wie schon in den letzten Jahren stellen die deutschen Premiummarken auch in diesem Jahr das Favoritenfeld zu den 24 Stunden vom Nürburgring. Zwar wird es durch die SP9-Einsätze von Kondo Racing, KCMG und Bandoh Racing ein wenig bunter im Spitzenfeld beim Eifelmarathon, doch ein ernstes Wort um den Gesamtsieg wird keine der genannten Mannschaften spielen.

Vielmehr machen die altbekannten Truppen den Sieg untereinander aus. Hierzu zählen die Titelverteidiger von Manthey-Racing, Black Falcon, Rowe Racing, Schnitzer Motorsport oder HTP Motorsport. Neu im Kreis der Gesamtsieganwärter ist Walkenhorst Motorsport.

Meiner Meinung wird gibt es in diesem Jahr den ersten Sieg des BMW M6 GT3 beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Doch dieser wird nicht von einem Werksauto geholt, sondern Walkenhorst Motorsport wird – mit der Besatzung Christian Krognes, David Pittard, Lucas Ordónez und Nicholas Yelloly – wie schon in Spa-Francorchamps die Werke ärgern.

Den zweiten Rang holt sich Audi mit seiner Allstar-Besatzung Christopher Mies, René Rast, Kelvin van der Linde und Christopher Haase, welche für Land-Motorsport antritt. Das Podium komplettiert Black Falcon mit Adam Christodoulou, Maro Engel, Manuel Metzger und Dirk Müller.

Daniel Stauche: Wer hat noch nicht, wer will nochmal? Wer wird denn dieses Jahr die 24 Stunden auf dem Nürburgring gewinnen? Betrachtet man es oberflächlich, hat sich BMW mit dem Dreifachsieg beim Qualifikationsrennen ins eigene Fleisch geschnitten und die Siegeschance direkt auf null gesetzt. Warum? Wegen der allseits verhassten, und doch benötigten, Balance of Performance.

Auf der anderen Seite könnte es aber auch nur ein Schachzug der Münchener gewesen sein, nun zu Beginn der Veranstaltungswoche schwächer aufzutreten, um die Fesseln noch gelöst zu bekommen – der Veranstalter darf weiterhin in die Einstufung eingreifen. Daher kann ich mir durchaus eine M6-Besatzung auf dem Podest vorstellen. Herausstechend ist hierbei das Team rund um Christian Krognes und Walkenhorst Motorsport, die im letzten Jahr in Spa-Francorchamps gewonnen haben.

Neben Black Falcon und Manthey-Racing, welche man immer auf dem Zettel haben muss, sticht für mich jedoch ein anderes Quartett hervor, das ich an Platz eins setzen würde: Land-Motorsport. Audi hat seine wohl besten vier Fahrer in einem Auto vereint – wenn dies nicht im runderneuerten R8 LMS Evo nach dem Gesamtsieg schreit.

Angeführt wird das Team von Christopher Mies, dem GT-Spezialisten bei den Audianern. Gemeinsam mit seinem Namensvetter Christopher Haase war Mies bereits vielfach erfolgreich. Hinzu kommt René Rast, der nicht nur in der DTM zu überzeugen weiß. Der Vierte im Bunde ist Kelvin van der Linde. Zweiundzwanzig Jahre jung, aber bereits einer der besten GT-Piloten der Welt.