N’ring 24: Die Favoriten

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#101 | Walkenhorst Motorsport | BMW M6 GT3

Die Entwicklung von Walkenhorst Motorsport ist sehr beachtenswert und muss einfach gelobt werden. Henry Walkenhorst hat aus einem kleinen Rennstall aus der Nähe von Osnabrück eine Top-GT-Mannschaft gebildet – und das nur innerhalb von wenigen Jahren. Spätestens seit dem 29. Juli 2018 ist Walkenhorst Motorsport jedem Sportwagenfan ein Begriff. Vor einem Jahr schlug die Mannschaft in Spa-Francorchamps als Privatteam die versammelten Werke von Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Lamborghini, McLaren, Mercedes-AMG, Nissan und Porsche.

Damals mit von der Partie: Christian Krognes. Der Norweger ist der wohl schnellste und beste Nicht-Werksfahrer auf dem diesem Planeten. Dazu hält Krognes den Streckenrekord auf der VLN-Variante Nordschleife. Sein nächstes Meisterstück vollendete Krognes Mitte Mai. Beim Qualifikationsrennen siegte Walkenhorst Motorsport und schlug erneut die favorisierten Werke. Der Garant hierfür war erneut ein entfesselter Krognes, der BMW-Werksfahrer Jesse Krohn im Schlussspurt eindrucksvoll überholte.

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An seiner Seite startet Walkenhorst-Stammpilot David Pittard. Der junge Brite sorgte in der letztjährigen VLN-Saison mehrfach für Erstaunen, als er zwei unerwartete Polepositions erkämpfte. Das Quartett komplettiert Lucas Ordoñez und durch Neuwerksfahrer Nick Yelloly. Ordonez war der erste Sieger der Nissan GT Academy und ist gefühlt der einzige Pilot aus der GT-Academy, der sich wirklich im Spitzenmotorsport etablieren konnte.

Der Spanier überzeugte vor allem durch seine Auftritte in der LMP2-Wertung bei den 24 Stunden von Le Mans, wo dieser zweimal als Zweite knapp als Zweiter am Klassensieg vorbeischrammte. Danach war er bis zur letzten Saison Nissan-Werksfahrer. Doch der große Wurf mit dem GT-R in der Blancpain GT Series gelang nie. In diesem Jahr hat er bei Bentley unterschrieben und bestreitet zusätzlich Rennen für Walkenhorst Motorsport.

Yelloly kommt aus der Nachwuchsförderung Porsches und machte sich einen Namen in den verschiedenen Carrera-Cups. 2017 unterlag er knapp Dennis Olsen im Carrera-Cup Deutschland, 2018 wurde er Vizemeister im Supercup hinter Michael Ammermüller. Durch diese Ergebnisse wurde er von BMW zum Werksfahrer befördert.

Ein weiterer Pluspunkt für Walkenhorst Motorsport könnten die Yokohama-Pneus werden. Neben der starken Leistung war das schwarze Gold aus Japan das Zünglein an der Waage gegenüber Rowe Racing. Demnach hat Walkenhorst Motorsport alles beisammen auch 2019 für eine Sensation zu sorgen. Wobei ein Gesamtsieg der Norddeutschen eigentlich keine Sensation mehr ist, weil sie zur Spitze im Langstreckensport gehören. (Gereon Radomski)