Le Mans: Toyota wiederholt den Vorjahressieg, Ferrari gewinnt die GTE-Pro

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AF Corse gewinnt vor Porsche

Der Premierensieg für den Ferrari 488 GTE Evo an der Sarthe | © João Filipe

Für die meiste Spannung sorgte, wie zu erwarten, die GTE-Pro-Klasse mit engen Kämpfen und einem würdigen Sieger. Über viele Stunden blieben die Protagonisten der Spitzengruppe dicht beisammen. Herausstechend war die Leistung der Porsche-Mannschaft, die zahlenmäßig am stärksten vertreten war. An die Spitze konnte sich jedoch recht früh die Corvette-Mannschaft setzen und diesen Platz auch bis zum späten Vormittag halten.

In den Porsche-Kurven verlor der erfahrene Jan Magnussen die Kontrolle über seinen Boliden und drehte sich mit einem leichten Einschlag in die Mauer. Die Reparaturpause kostete die Führung, der Sieg ging an James Calado, Alessandro Pier Guidi und Daniel Serra im Ferrari 488 GTE von AF Corse.

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Die Podiumsplätze komplettierten zwei Porsche-Besatzungen mit dem Team Manthey-Racing vor CORE Autosports. Für Richard Lietz, Gianmaria Bruni und Frédéric Makowiecki gab es den Silberpokal, Patrick Pilet, Earl Bamber und Nick Tandy holten die Bronzemedaillen. Den Weltmeistertitel sicherten sich jedoch Kévin Estre und Michael Christensen, die ebenfalls über weitere Strecken gute Siegchancen hatten. Mit einem defekten Krümmer verloren sie am Morgen wertvolle Zeit.

Ford und BMW gehen ohne Pokale

Aston Martin erlebte nach der starken Qualifikation ein Desaster. Nicht nur fielen die beiden Vantage AMR im Verlaufe des ersten Tages zurück ans Ende des Feldes. Innerhalb einer Stunde hatten sowohl Alex Lynn als auch Marco Sörensen unangenehme Begegnungen mit den Reifenstapeln an der Sarthe. Für den Dänen bedeutete es das Aus in der Nacht.

Ford und BMW vermochten sich bei ihren Abschiedsvorstellungen keinen versöhnlichen Abschluss zu bescheren. Während die Chip-Ganassi-Truppe mit den Rängen vier bis sechs nur knapp am Podest scheiterte, blieben die Münchener am unteren Ende des Klassements. Damit beendet BMW das Programm des M8 GTE ohne einen einzigen Sieg und nur zwei Podiumsplätzen in der WEC.

Das Edelmetall für Ford holte somit statt der Pro-Autos die private Mannschaft von Keating Motorsports. Ben Keating, Jeroen Bleekemolen und Felipe Fraga mauserten sich über das Rennen vom Underdog zum haushohen Favoriten. Mit fast einer Minute Vorsprung beendeten sie das Rennen vor dem Team Project 1. Jörg Bergmeister, Egidio Perfetti und Patrick Lindsey holten mit Rang zwei den Sieg in der Weltmeisterschaft in der Debütsaison der Porsche-Mannschaft.