GTE-Am in Le Mans: Ist der Porsche 911 RSR zu schlagen?

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Wer kann Porsche die Stirn bieten? | © Ford Performance, Kevin Pecks, Daniel Spaar

Porsche ist der große Dominator der GTE-Am-Kategorie in der Langstrecken-WM. Vor allem Dempsey-Proton Racing und das Team Project 1 drücken der Wertung ihren Stempel auf. Folgt in Le Mans ein weiterer Erfolg?

Der Porsche 911 RSR ist das Nonplusultra in der GTE-Am-Kategorie. Von den bisher ausgetragenen sieben Läufen haben die Zuffenhausener sechs Läufe gewonnen. Seit dem Saisonauftakt in Spa-Francorchamps den Aston Martin für sich entschied, haben nur Mannschaften gewonnen, die auf die GT-Speerspitze von Porsche setzen.

Der Topfavorit auf den Klassensieg dürfte Dempsey-Proton Racing sein. Das Trio Matt Campbell, Christian Ried und Julian Andlauer ist seit drei Rennen ungeschlagen, wobei Andlauer den letzten Lauf auslassen musste und durch Riccardo Pera vertreten wurde. Campbell, Ried und Andlauer hätten schon vor Le Mans den Titel holen können, wären Dempsey-Proton Racing nicht alle Meisterschaftspunkte nach dem vierten Lauf gestrichen worden. Trotzdem liegen die Drei auf dem vierten Meisterschaftsrang und haben mit dreißig Punkten Rückstand noch theoretische Chancen den Titel zu holen.

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Die größten Widersacher dürften ebenfalls aus dem Porsche-Lager kommen. Das Team Project 1 musste zwar beim Halbfinale einen leichten Rückschlag mit Platz fünf hinnehmen. Doch drei Podesterfolge in Folge haben das deutsche Team an die Spitze der Meisterschaftswertung gespült. Ein Vierter Platz in Le Mans würde den Titel für Jörg Bergmeister, Patrick Lindsey und Egidio Perfetti bedeuten.

Etwas dagegen dürften die Mannen von Spirit of Race haben. Thomas Flohr, Francesco Castellacci und Giancarlo Fisichella liegen nach sieben Wertungsläufen auf Position zwei. Den Dreien fehlen dreiundzwanzig Zähler auf das Team Project 1. Für die Ferrari-Equipe zählt im Department Sarthe nur die Devise wenn nicht jetzt, wann dann. Nur mit dem ersten Saisonsieg ist die Meisterschaft noch realistisch zu erreichen.

Auch den altehrwürdigen Aston Martin Vantage muss man auf der Rechnung haben. Bei seiner Abschiedsvorstellung wollen Paul Dalla Lana, Mathias Lauda und Pedro Lamy den V8-Sauger mit einem Le-Mans-Sieg in die Rente schicken. Wenn Dalla Lana ein fehlerfreies Rennen gelingt und der Vantage keine schlechte Einstufung erhält, ist ein Erfolg durchaus realisierbar.

Der größte Spielverderber aus der Sicht von Porsche könnten die Mannen von Keating Motorsport werden. Denn Ben Keating erhält für den Langstrecken-Klassiker einen Ford GT. Mit Felipe Fraga und Tausendsassa Jeroen Bleekemolen sitzen zwei hervorragende Profis bei Keating im Auto. Dazu hat sich Keating zu einem der weltweit besten Bronzefahrer gemausert. Doch wie schnell kann sich die Truppe auf das neue Auto einstellen? Gelingt dies, dürfte der GT ein sehr Ernst zunehmender Gegner sein.

Die Teilnehmer der GTE-Am-Klasse im Überblick