Spa-Francorchamps: Toyota siegt bei Niederschlägen aller Art

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Die Nummer-acht-Mannschaft siegte beim Aufruhr der Elemente | © Manuel Klinkhammer

Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso haben in Spa-Francorchamps eine Vorentscheidung im Titelkampf herbeigeführt. Ein Sieg beim Halbfinale vergrößerte den Vorsprung auf die Stallgefährten. Sonne, Hagel Regen und auch Schnee beeinträchtigten den Hergang der Veranstaltung – und führten zum Abbruch.

Das Toyota-Ensemble Sébastien Buemi, Kazuki Nakajima und Fernando Alonso hat bei den Sechs Stunden von Spa-Francorchamps seine Tabellenführung gefestigt. Ein Sieg beim Semifinale der FIA-WEC-Supersaison vergrößerte den Vorsprung auf nunmehr einunddreißig Punkte auf die Stallgefährten Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López, welche technischen Komplikationen zum Opfer fielen.

Von der Poleposition losgefahren, musste die Nummer-sieben-Besatzung zur Halbzeit wegen eines Sensorproblems die Box aufsuchen. Der Reparaturaufenthalt in der Garage raubte nicht nur jegliche Chancen auf einen Triumph beim vorletzten Wertungslauf und die Aussicht, im Titelkampf aufzuholen, sondern die Toyota-Athleten büßten auch ihre Podiumsplatzierung ein und beendeten den Wettbewerb an gesamtsechster Stelle.

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Bei neununddreißig noch zu verteilenden Zählern sind Conway, Kobayashi und López eigentlich nur noch aus mathematischer Perspektive imstande, ihren innerbetrieblichen Rivalen Buemi, Nakajima und Alonso die Spitzenposition zu entwinden. Demgegenüber genügt den Weltmeisterschaftsführenden höchstwahrscheinlich eine Zielankunft an der Sarthe, um den Titelgewinn einzutüten.

Regen, Schnee und Hagel

Unterdessen verhinderte das Ardenner Frühlingswetter einen regulären Wettbewerbsgang beim Gastspiel auf dem Circuit de Spa-Francorchamps: Niederschläge jedweder Art – Regen, Schnee und Hagel – lösten einander ab; bisweilen schien auch die Sonne. Erfolgte der Start im Hohen Venn am Samstagmittag noch bei trockenen Asphaltverhältnissen, zog nach nur wenigen Minuten ein Unwetter herauf.

Das Safety Car war wiederholt im Einsatz. Insgesamt viermal rückte das Sicherungsfahrzeug aus, um das Teilnehmerfeld zu neutralisieren. Auch in der Schlussphase schwenkten die Sportwarte gelbe Flaggen, ehe die Renndirektion bei vierzehnminütiger Restzeit einen Rotabbruch anordnete. Eine Verschlechterung des Wetters in den Ardennen nötigte den Entscheidungsträgern diesen Entschluss letzten Endes ab.

Die weiteren Stufen auf dem Stockerl okkupierten mithin die Privatgespanne der LMP1-Kategorie. Den Silberrang belegte Rebellion Racing mit seiner Besatzung Thomas Laurent, Gustavo Menezes und Nathanaël Berthon, während SMP Racing den dritten Platz in der Gesamtwertung erstritt. Im BR1-Cockpit rotierten Michail Petrowitsch Aljoschin, Witali Alexandrowitsch Petrow und Brendon Hartley.

Dempsey-Proton Racing siegt weiter

In der LMP2-Liga trug wiederum DragonSpeed den Sieg davon. Nach dem außerplanmäßigen Abbruch streckten schlussendlich die Oreca-Piloten Roberto González, Pastor Maldonado und Anthony Davidson die Trophäe empor. Dahinter reihte sich wiederum G-Drive-Racing mit seiner Aurus-Mannschaft ein: Roman Russinow, Jean-Eric Vergne und Job van Uitert. Das Podium komplettierte Signatech-Alpine mit Nicolas Lapierre, Pierre Thiriet und André Negrão.

Den GTE-Pro-Klassensieg erfochten wiederum Alexander Lynn und Maxime Martin für das Aston-Martin-Werksgespann. Letzterwähnter behauptete sich im Zielsprint gegenüber AF-Corse-Ass James Calado. Folglich musste sich der Ferrari-Fahrer – und sein Teamkollege Alessandro Pier Guidi – mit dem zweiten Platz bescheiden. Dritte wurden die Porsche-Piloten Michael Christensen und Kévin Estre.

In der GTE-Am-Division triumphierte derweil das Porsche-Trio Matt Campbell, Riccardo Pera und Christian Ried, welches somit den dritten Sieg en suite für Dempsey-Proton Racing errang. TF Sport erkämpfte mit seiner Aston-Martin-Truppe Salih Yoluç, Euan Alers-Hankey und Charles Eastwood die Silbermedaille. Das Finale der Langstrecken-WM steigt am dritten Juniwochenende in Le Mans.