Aufgrund einer fünfprozentigen Leistungsreduktion der SP9-Sportwagen hat Frikadelli Racing entschlossen, nach dem 24-Stunden-Rennen aus der VLN-Langstreckenmeisterschaft auszusteigen. Einerseits sei die entsprechende Balance-of-Performance-Anpassung zur Unzeit erfolgt, andererseits sinnentleert.
Frikadelli Racing hat angekündigt, nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring aus der VLN-Langstreckenmeisterschaft auszusteigen, sofern die Änderungen an der Balance of Performance jüngsten Datums bestehen bleiben. Jene beanstandete Anpassung der Fahrzeugeinstufung zielt auf eine fünfprozentige Leistungsverminderung bei GT3-Sportwagen der SP9-Spitzenklasse ab.
Sollten die Regelhüter diese Überarbeitung der Balance of Performance, welche in elfter Stunde zustande kam, nicht annullieren, wolle Frikadelli Racing der Nürburgring-Nordschleife endgültig den Rücken zuwenden. „Zum heutigen Zeitpunkt sehen wir uns aufgrund der Last-Minute-BoP des DMSB leider zu diesem Schritt gezwungen“, meint Teamchef Klaus Abbelen, welcher eine ähnliche Entscheidung anderer Rennställe erwartet, in einer Pressemitteilung.
Die Kritik Abbelens entzündet sich an drei Aspekten. Zum einen: Die Leistungsbeschneidung betrifft allein die GT3-Gefährte, wodurch sich die Spitzenwertung und die anderen Divisionen einander annähern. „Dies hat zur Folge, dass kleinere Fahrzeuge, die nur ein Zehntel des Jahresbudgets der GT3-Boliden kosten, diese künftig mit dreißig Kilometer pro Stunde oder mehr auf den Geraden überholen und in der nächsten Kurve wieder vor dem GT3-Auto sind“, vermeint der Teamchef, der für eine Einbremsung aller Kategorien plädiert.
Zum anderen: Den Restriktionen der SP9-Klasse laufe wiederum der fortwährende Umbau der Nordschleife zuwider, welcher das Rundenzeitenniveau herabsenkt. „Die ganze Streckencharakteristik der Nordschleife wird jährlich verfälscht, verkürzt, entschärft und schneller gemacht, damit auch jeder neue Rennfahrer von der PlayStation aus diese Strecke beherrschen kann. Wir dürfen selbst allerdings nicht schneller werden. Das macht ebenfalls keinen Sinn“, moniert Abbelen.
Und zudem: Die Bekanntmachung, welche der Veranstalter bis dato noch nicht einmal mittels einer Pressemitteilung kommuniziert hat, sei zur Unzeit erfolgt – nur wenige Wochen vor dem Saisonauftakt. „Wenn man mir im November schon gesagt hätte, dass wir wieder fünf Prozent weniger Leistung auferlegt bekommen, hätte ich mich direkt gegen eine Teilnahme an der VLN und dem 24-Stunden-Rennen entschieden“, donnert Abbelen. „Schließlich möchten wir selbst entscheiden, wann und an welchen Rennen wir teilnehmen.“
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