Redaktionstipp: Mercedes-AMG gegen Audi? Oder BMW-Ersterfolg?

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Oder macht Audi das Rennen? | © Audi MediaCenter

Gereon Radomski: Bei keinem anderen Langstreckenrennen ist die Siegervarianz größer als bei den Zwölf Stunden von Bathurst. Seit dem Jahr 2011, als die GT3-Fahrzeuge Einzug in Australien gehalten haben, konnten fünf verschiedene Marken das Rennen gewinnen. Bricht man die Gesamtsiege auf die verschiedenen Modellgenerationen herunter, konnte nur der Audi R8 LMS der ersten Generation das Rennen mehr als einmal gewinnen. Diese Serie wird sich in diesem Jahr fortsetzen.

Denn der Mercedes-AMG GT3 ist noch nicht erfolgreich gewesen in Bathurst. Lediglich sein Vorgänger, der SLS siegte 2013. In diesem Jahr wird sich Scott Taylor Motorsport in die Siegerliste eintragen. Die heimische Mannschaft bekommt Werksunterstützung aus Affalterbach und vertraut auf drei heimische Piloten, die mindestens einmal die Zwölf Stunden von Bathurst und die V8-Supercar-Meisterschaft gewonnen haben.

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Craig Lowndes, dreimaliger Champion und Rekordstarter der australischen Tourenwagenserie, Jamie Whincup, der siebenmal die Meisterschaft gewonnen hat und ebenfalls die meisten Rennsiege in seiner Vita stehen hat, und der Meister von 2016, Shane van Gisbergen, teilen sich diesen Mercedes-AMG GT3 und werden am Sonntag zum Sieger gekrönt.

Ebenfalls aufs Podest wird es für die M-Sport-Mannschaft gehen, die den Werkseinsatz Bentleys stemmt. Steven Kane, Jules Gounon und Jordan Lee Pepper werden nur knapp geschlagen. Das Podium komplettiert das Melbourne Performance Centre, das den Werkseinsatz Audis in Australien koordiniert. Als Fahrer haben die Australier Christopher Mies, Christopher Haase und Markus Winkelhock im Gepäck.

Ralf Kieven: Schaut man sich einmal die Starterliste der Zwölf Stunden von Bathurst an, so verspricht der Klassiker zu Saisonbeginn vor allem eines: Spannung von der ersten bis zur letzten Rennrunde. Wenn das Feld in der Morgendämmerung erstmalig den Kurs am Mount Panorama umrundet, beginnt ein Kampf um die Spitzenposition, welcher wie ich glaube, erst kurz vor dem Fallen der Zielflagge endet.

Ganz vorne sehe ich aber vor allem aufgrund der starken und vor Ort erfahrenen Besatzungen die Mannschaften von Schnitzer und Melbourne Performance Centre. Im BMW M6 teilen sich Augusto Farfus, Chaz Mostert und Martin Tomczyk die Lenkarbeit, während sich bei der Audi-Heimmannschaft Christopher Mies, Christopher Haase und Markus Winkelhock am Volant abwechseln.

Bei diesen beiden Mannschaften will ich mich gar nicht auf einen Topfavoriten festlegen. Der Geheimfavorit für einen der vorderen Plätze kommt für mich aber aus dem Mercedes-AMG-Lager. Dem Trio Maro Engel, Luca Stolz und Gary Paffett traue ich durchaus zu, im Wagen von Craft Baboo/Black Falcon ganz nach vorne zu fahren. Aber wer weiß? Vielleicht spült ein turbulenter Rennverlauf auch eine der Mannschaften von Nissan, Bentley oder Aston Martin in eine gute Ausgangsposition für den Schlussspurt.

Tim Keuler: Wenn es um den Gesamtsieg in Bathurst geht, setze ich meine Marke auf die Startnummer zwei. Am Steuer des Audi A8 LMS der 2019er-Generation rotieren Christopher Mies, Christopher Haase und Markus Winkelhock. Alle Drei sind ausgewiesene GT-Experten, kennen den Audi in und auswendig und das flüssige, hügelige Layout am Mount Panorama liegt dem Mittelmotor-R8. Somit tippe ich auf einen Sieg des Melbourne Performance Centre.

Klappt es nicht, hoffe ich auf einen Triumph des Teams Schnitzer. Augusto Farfus, Chaz Mostert und Martin Tomczyk sollten die Stärken des BMW M6 GT3 besonders in schnellen Kurven ausloten können und entsprechend dicht an der Spitze sein. Gelingt der Triumph, bringt das den jüngst verstorbenen Charly Lamm an seiner letzten Ruhestätte sicherlich zum Lächeln.