Redaktionstipp: Mercedes-AMG gegen Audi? Oder BMW-Ersterfolg?

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Wer gewinnt die Zwölf Stunden von Bathurst? | © 1VIER.com und Bathurst12Hour

Fällt Mercedes-AMG die Favoritenrolle zu? Verteidigt Audi seinen Titel? Gelingt BMW der erste GT3-Erfolg? Und welche Stellung nehmen die Hersteller aus Italien, dem Vereinigten Königreich und Japan ein? Die SportsCar-Info-Redaktion hat ihre Wetten platziert.

Maximilian Graf: Die einmalige Beschaffenheit der Traditionsbahn am Mount Panorama birgt eine unleugbarer Eigengesetzlichkeit, welche beim Zwölf-Stunden-Rennen von Bathurst stets zahllose Unvorhersehbarkeiten und Unwägbarkeiten mit sich bringt. Der mitunter lotterieförmige Rennhergang brachte seit Beginn der GT3-Periode daher fünf verschiedene Hersteller als Gesamtsieger hervor.

Den Bayerischen Motorenwerken war dahingegen noch kein Erfolg in diesem Abschnitt vergönnt. Obschon bereits zwei in Bathurst errungene Siegerpokale im Trophäenschrank stehen, fehlt dem Münchner Werke weiterhin ein GT3-Triumph in Südostaustralien. Gelingt am ersten Februarwochenende endlich der Erfolg? Unbekümmert der Schwierigkeit einer Vorhersage: Ja, das Team Schnitzer erklimmt die höchste Stufe des Stockerls.

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Das dreiköpfige BMW-Ensemble besteht ausschließlich aus Erfolgsgaranten. Augusto Farfus erstritt im November den GT-Weltpokal in Macao, Chaz Mostert gewann im letzten Jahr die Allan Simonsen zugeeignete Pole Position Trophy und Martin Tomczyk kann Erfahrungen in verschiedenen Motorsportbereichen vorweisen. Ebenjene Zusammenstellung sollte hinreichen, um als einer der Hauptfavoriten zu gelten.

Ein Streifblick über die Statistiken des halbtägigen Wettstreits legt eine weitere Überraschung frei: Porsche trug sich bislang kein einziges Mal in der Siegerliste ein. Trotz der pechbeladenen Historie in New South Wales sollte man die Neunelfer allerdings auf dem Radar haben – namentlich die Besatzung Romain Dumas, Sven Müller und Mathieu Jaminet. Das Trio von Earl Bamber Motorsport ist ohne jeden Zweifel ein Anwärter auf einen der vordersten Plätze – möglicherweise sogar den vordersten.

Unterdessen avancierte R-Motorsport im SRO-Sektor zu einer ehrgeizigen Spitzenmannschaft, welche beileibe kein Geheimfavorit ist, sondern eher ein Kandidat für Spitzenresultate. Das Fahreraufgebot Jake Dennis, Matthieu Vaxiviére und Marvin Kirchhöfer bedarf keiner Vorstellung. Zudem startet die helvetische Equipe mit dem ausgereiften Aston-Martin-Jahreswagen. Für den Siegerkranz reicht es womöglich nicht, aber für eine Teilnahme an der Siegerehrung definitiv.

Daniel Stauche: Mein Favorit auf den Sieg in Bathurst ist der Mercedes-AMG GT3 des Teams GruppeM Racing. Am Steuer werden sich Maximilian Buhk, Raffaele Marciello und Maximilian Götz abwechseln. Damit sitzen die aktuell drei wohl stärksten AMG-Piloten in einem Auto. Der AMG GT3 ist auch auf schwierigen Strecken wie der Nordschleife erfolgreich. Daher sollte das Material den Dreien in die Karten spielen.

Daneben sehe ich den Audi vom Melbourne Performance Centre auf dem Podest. Die Ingolstädter haben die Langstreckenexpertise von Christopher Mies, Christopher Haase und Markus Winkelhock in einem Auto gebündelt. Der dritte Rang kann durchaus an einen Überraschungskandidat gehen. Sowohl Nissan als auch Bentley zeigten sich in der Vergangenheit bereits stark in Down Under. Allerdings sind beide mit ihren Generation-zwei-Modellen unterwegs, welche sich erst noch beweisen müssen.

Daher rückt ein anderes Fahrzeug ins Augenmerk. R-Motorsport bringt nach längerer Abstinenz den Aston Martin Vantage GT3 an den Mount Panorama. Noch ist es das alte Modell, welches gleichzeitig aber schon Erfahrungswerte hat. Jake Dennis, Matthieu Vaxivière und Marvin Kirchhöfer sollte man definitiv auf dem Zettel haben.