Daytona: BMW mit Zanardi auf dem Weg zum Sieg?

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Wer macht das Rennen in der GTLM-Klasse? | © IMSA

Die GTLM-Klasse ist momentan jene Motorsportkategorie mit dem stärksten Herstellerengagement. Es treten vier reine Werksmannschaften von BMW, Corvette, Ford und Porsche gegen Risi Competizione an. Ein Sieg bei den 24 Stunden von Daytona ist für jede Mannschaft Pflicht, die Mittel hierfür sind bei allen vorhanden.

Allerdings ist die Frage, welches Team seinen Ressourceneinsatz am effizientesten auf die Straße bringen kann. Dabei wird 2019 ein Jahr sein, in dem kein Hersteller mit einem neuen Fahrzeug die Bühne betritt. Die Programme laufen seit mindestens einer Saison, die Fahrer sind eingespielt, die Autos getestet. Ausreden werden in diesem Jahr nicht mehr zugelassen.

Als erste Standortbestimmung kann man den Test in der vergangenen Woche in Daytona zurate ziehen. Hier zeigten sich Porsche, Ford und Corvette auf einem Niveau. Risi Competizione erzielte mit dem Ferrari lediglich am ersten Tag einen Achtungserfolg. Hingegen schauten die Münchener mit ihrem M8 GTE der Konkurrenz auf die Heckscheinwerfer.

Dafür setzt Bobby Rahal mit seinem Team wohl das größte Zeichen in Sachen Hingabe, Herzblut und Erfolgswillen. Erstmals wird Alessandro Zanardi die 24 Stunden bestreiten. Gemeinsam mit Jesse Krohn, John Edwards und Chaz Mostert teilt er sich einen Renner. Im Video zeigten sie bereits, wie sie einen Fahrerwechsel vollführen werden. Zanardi ist bekannt für seine mentale Stärke, was sich in diesem Wettstreit als Vorteil zeigen kann.

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In der besten Sitzung fehlten dem Team RLL unter vier Zehntelsekunden. Allerdings waren es in anderen Trainings bis zu einer Sekunde Rückstand. Jedoch muss man ihnen zu Gute halten, dass es verschiedene Testzyklen gibt. Somit kann wohl nur die Qualifikationssitzung als Gradmesser herhalten. Hier belegte John Edwards mit knapp einer halben Sekunde Rückstand den siebenten Rang.

Am schnellsten zeigte sich die Corvette mit einer Rundenzeit von 1:42,651 Minuten. Neben den Porsche das einzige Modell mit Saugmotor im Feld, ließ Jan Magnussen die beiden Ford GT mit knappen Abständen zurück. Dahinter sortierten sich beide Neunelfer ein, Rang sechs ging an den Ferrari von Risi Competitzione.

Was lässt sich hieraus ablesen? Es zeigt sich kein klarer Trend für einen Hersteller, jedoch hat BMW momentan die vermeintlich größten Hausaufgaben zu erledigen. Ford geht als Titelverteidiger ins Rennen, während BMW noch ein Sieg bei einem großen Rennen mit dem M8 fehlt. Somit verspüren die Münchener einen großen Erfolgsdruck. Jedoch weiß man aus der Vergangenheit auch, dass in Daytona Vorhersagen nur schwer zu treffen sind und die Rennen bis in die letzten Kurven offen waren.