Ausblick: Fünf Fragen an die Saison 2019

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Bricht BMW den Bann? | © Ralf Kieven (1VIER.COM)

Kann BMW das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring mit einem GT3 gewinnen?

Dass das GT3-Programm von BMW nicht erfolgreich sei, wäre eine nicht korrekte Behauptung. Dennoch: Beim großen Highlight der Nordschleifen-Saison sind die Münchner seit langen Jahren sieglos geblieben. Sei es das fehlende Quäntchen Glück oder technische Gebrechen, nie genügte es zum Gesamtsieg. Wird sich das 2019 ändern können?

BMW ist siegfähig. Das war es mit all ihren Rennfahrzeugen im Kampf um Siege auf der Nordschleife des Nürburgrings, früher oder später. Sei es mit dem Z4 GT3, der bis einschließlich 2015 um die Krone der Eifelrennbahn kämpfen durfte, oder mit dem aktuellen, ungleich größeren M6 GT3. Siege auf der Nordschleife verbuchte BMW durchaus.

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Doch beim Höhepunkt der Saison in der Eifel warten die Münchner mittlerweile seit beinahe einem Jahrzehnt auf einen Gesamtsieg. Der letzte Erfolg, der nach den bis heute gefeierten M3 GTR der Baureihe E46 eingefahren werden konnte, steht im Jahr 2010 zu Buche. Damals erklommen Jörg Müller, Augusto Farfus, Uwe Alzen und Pedro Lamy im M3 GT2 die oberste Stufe des Treppchens.

Seit dem Zeitalter der GT3-Boliden gelang also kein Gesamttriumph mehr beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Dabei fehlte es in den vergangenen Jahr sicherlich nicht am Engagement. Perfekt vorbereitete Fahrzeuge, garniert mit der Crème de la Crème des Werksfahrer-Pools von BMW wurden Jahr für Jahr beim Rennen zweimal rund um die Uhr an den Start geschickt.

Walkenhorst Motorsport und Rowe Racing treten werksunterstützt an

Auch in diesem Jahr werden sich wieder einige BMW M6 GT3 in der Starterliste des Eifelklassikers finden lassen. Offiziell hat BMW bereits den werksunterstützten Einsatz von Walkenhorst Motorsport und Rowe Racing verkündet, was wohl auf mindestens vier, vermutlich eher fünf Fahrzeuge hindeutet. Zusätzlich wird Falken Motorsports einen M6 als Kundenteam an den Start bringen. In welchem Umfang Schubert Motorsport vertreten sein wird, ist trotz einer Ankündigung im Dezember noch ungewiss.

Dennoch bleibt die Frage, woran es bei den vergangenen Versuchen haperte. 2012 sorgte Uwe Alzen mit einer Poleposition-Runde von 8:18 Minuten für Aufsehen. Das Fahrzeug kämpfte jedoch in der Nacht mit einem Antriebswellenschaden und verlor den Kontakt zur Spitze. Im Folgejahr brachte Alzen durch eine teaminterne Kollision in einer Code-60 Phase beide Schubert-BMW um die Siegchance.

Während Maxime Martin in einer Schlussattacke der Führung immer näher kam, ging es sich schlussendlich um wenige Sekunden nicht aus – was wieder keinen Sieg für das Team bedeutete. Auch im Premierenjahr des M6, 2016, war das Glück den Münchnern nicht hold. Mehrere technische Defekte, teils in Führung liegend, verunmöglichten den Triumph.

Nach einem enttäuschenden Ergebnis im vergangenen Jahr bleibt nun abzuwarten, ob in diesem Jahr der große Coup gelingt. Im vergangenen Jahr rollte der bestplatzierteste BMW auf dem 13. Gesamtrang über die Ziellinie, was eine Verbesserung möglich machen sollte. Die Voraussetzungen für den Gesamtsieg sind, wie eigentlich immer bei BMW, geschaffen. Nun braucht es Glück und Geduld, um am Ende der Marathondistanz die Marke von der Siegdurststrecke im GT3-Zeitalter zu erlösen. (Tim Keuler)