Ausblick: Fünf Fragen an die Saison 2019

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McLarens großer Wurf? Der 720S GT3 | © McLaren Automotive

Wie schlagen sich die neuen GT3-Modelle?

Gleich drei namhafte Sportwagenhersteller werfen ihre neuen GT-Waffen in den Kampf. Zum einen tritt Porsche mit der nächsten Generation des 911 GT3 R bei nationalen und internationalen Meisterschaften an. Zum anderen kommen sowohl Aston Martin als auch McLaren mit neuen Modellen auf den Markt.

Den größten Umstieg wagt dabei Aston Martin. Angefangen beim Antrieb. Vormals verrichtete ein V12-Saugaggregat den Vortrieb beim Vantage. Nun wurde bei Mercedes-AMG ein Vier-Liter-V8-Biturbomotor eingekauft. Auch bei der Aerodynamik und dem Design finden sich bei Aston Martin die größten Veränderungen wieder. Fast schon logisch, da zwischen den beiden Fahrzeuggenerationen sieben Jahre liegen – eine Ewigkeit im Motorsport.

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Und bei McLaren? Dort wagt man mit dem 720S GT3 den dritten Anlauf, mit einem GT3-Sportler Fuß zu fassen und Erfolge bei den wichtigen Langstreckenrennen einzufahren. Dabei waren sowohl der MP4-12C GT3 als auch der 650S GT3 keineswegs langsame Rennwagen. Ganz im Gegenteil. Häufig mischten die Fahrzeuge zu Rennbeginn vorne mit. Doch was McLaren am Siegen hinderte war die Zuverlässigkeit. Daher steht bis heute nur der Sieg bei den Zwölf Stunden von Bathurst im Jahre 2016 in der Vita des Herstellers.

Das ausgereifteste Auto dürfte wohl Porsche an den Start bringen. Die Zuffenhausener haben bereits mehrere VLN-Läufe mit dem 911 der Baureihe 991.2 bestritten. Auch bei den 24 Stunden von Portimão stand das 459.000 Euro teure Gefährt in der Startaufstellung. Bei all den Renneinsätzen traten maximal kleinere Probleme auf, die normal sind bei einer Neuentwicklung. Die erste Standortbestimmung des neuen Elfers wird es in drei Wochen bei den 24 Stunden von Daytona geben.

Aber auch Aston Martin nutzte die VLN als Spielwiese. Beim achten Lauf des zurückliegenden Jahres tauchte der Vantage GT3 erstmals offiziell in der Grünen Hölle auf. Trotz Restriktionen des SPX-Reglements sprang auf Anhieb die Poleposition heraus und ein hervorragender vierter Gesamtplatz nach vier Stunden. Eine Ansage aus Gaydon. Denn die Engländer wollen die Dominanz der deutschen Hersteller auf der Nordschleife brechen. Doch auch in vielen anderen Serien will die Premiummarke vorne mitmischen – wie zum Beispiel im ADAC GT Masters.

Beim 720S GT3 wurden über neunzig Prozent der Teile vom 650S GT3 weiterentwickelt, weshalb der 720S GT3 ein ernst zu nehmender Konkurrent sein wird. Bei der Jungfernfahrt in Abu Dhabi gelang ein erster Achtungserfolg als man lange Zeit die Audi R8 LMS Evo von Car Collection und Attempto Racing in Schach hielt. Den Rennsieg jedoch verhinderte erneut die Standfestigkeit.

Apropos Audi R8 LMS Evo: Neben den Neuentwicklungen gibt es von drei Herstellern Evo-Modelle. Diese kommen von Audi, Honda und Lamborghini. Diese zielen vor allem auf die Fahrbarkeit und Zuverlässigkeit ab.

2019 dürfte ein spannendes Jahr für den GT3-Sport werden. Vor allem das süddeutsche Quartett muss sich auf vermehrte Konkurrenz einstellen. Aston Martin, Lamborghini und McLaren planen mit größeren Aufgeboten und wollen die Dominanz brechen. Bentley wird im zweiten Jahr des neuen Continentals ebenfalls besser aussortiert sein. Und auch Spätzünder wie der Lexus RC F GT3 sind mittlerweile gesamtsiegfähig. (Gereon Radomski)