VLN-Rundenzeiten: Nur noch unter acht Minuten

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Das Rundenzeitenniveau auf der Nordschleife sinkt | © Ralf Kieven (1VIER.COM)

Nach einem Jahr der Aufwärtsentwicklung sinkt das Rundenzeitenniveau auf der Nordschleife wieder. Um unter die schnellsten Zwanzig aller VLN-Qualifikationen zu fahren, bedarf es mittlerweile eines Bestwertes unterhalb der Acht-Minuten-Marke. Im Schnitt war die Spitzengruppe beinahe vier Sekunden flotter.

Die Schlagzeile glich geradezu einer Marginalie: Im Zeitfahren zum Finale der VLN-Langstreckenmeisterschaft stellte Christian Krognes einen neuen Qualifikationsrekord auf. Nach seiner raschesten Umrundung der Nürburgring-Nordschleife – nebst Kurzanbindung – stoppte die Uhr bei 7:52,578 Minuten. Damit unterbot der BMW-Athlet seine eigene Bestmarke, aufgestellt beim Barbarossapreis in der vorvergangenen Saison, um 0,797 Sekunden.

Im Allgemeinen drängt sich der Eindruck auf, seit der Überwindung der Acht-Minuten-Barriere entschwebt das Thema aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit. Nichtsdestoweniger: Obschon die Spitzengruppe der VLN-Langstreckenmeisterschaft das durchschnittliche Qualifikationstempo in der letzten Saison um einige Sekunden verminderte, senkten die Teilnehmer der Klassen SP9 und SPX das Rundenzeitenlevel im zurückliegenden Jahr wieder.

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Nimmt man die besten Zwanzig des kombinierten Qualifikationsklassements in den Blick, beträgt die Bestzeit im Mittel 7:56,948 Minuten – 4,526 Sekunden flotter als der letztjährige Durchschnittswert. Zudem hätte eine Überquerung des Eifelaner Traditionskurses in dieser Zeitspanne hingereicht, um bei sämtlichen Läufen der letztjährigen Saison auf der Poleposition zu stehen. Nochmals: die durchschnittliche Bestzeit wäre im Vorjahr ein Garant für den vordersten Startplatz gewesen.

Schwelle der besten Zwanzig sinkt jährlich

Auch die Obergrenze, um sich in der Gesamtwertung aller Qualifikationssitzungen unter den schnellsten Zwanzig zu positioniert, sinkt Jahr für Jahr. In der Saison 2016 maß dieser Wert 8:04,006 Minuten und fiel anschließend auf 8:03,840 Minuten. Mittlerweile muss sich ein Pilot binnen acht Minuten über die Nordschleife des Nürburgrings befördern, um in die Riege der raschesten Zwanzig einzurücken: 7:59,957 Minuten.

Allerdings strebt die Führungsgruppe der VLN-Langstreckenmeisterschaft auseinander. Betrug das Delta zwischen dem Erstplatzierten und dem Zwanzigsten in der Jahresbestenliste 2016 lediglich 6,416 Sekunden, trennt den Klassenprimus nunmehr 7,379 Sekunden vom Schlusslicht. Im letzten Jahr dränten die Protagonisten der Klassen SP9 und SPX noch enger zusammen; die Differenz reduzierte sich um ungefähr vier Sekunden.

Ebenfalls instruktiv: die Proportionen zwischen den Konstrukteuren. Obgleich die Bayerischen Motorenwerke die schnellste Rundenzeit des Jahres für sich reklamierten, ist Widersacher Porsche zahlenmäßig am stärksten vertreten. Sieben Neunelfer rangieren unter den raschesten Zwanzig. Allerdings testete im letzten Saisondrittel nicht nur Manthey-Racing, sondern auch Falken Motorsports das neue Evolutionsmodell, wodurch sich auch die Anzahl der Fahrzeuge erhöhte. Außerdem fand sich Porsche in in der zweiten Tabellenhälfte wieder.