Nürburgring: Team Akka-ASP siegt und erringt Fahrertitel

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Das Team Akka-ASP zitterte sich zum Titel | © Stefan Deck

Michael Meadows und Raffaele Marciello haben im allerletzten Saisonlauf den Titelkampf im Blancpain Sprint Cup zu ihren Gunsten gewandt. Das Team Akka-ASP beförderte sich mit dem Finalsieg zum Meisterschaftsgewinn, wohingegen das W Racing Team trotz aller Bemühungen scheiterte.

Das Team Akka-ASP hat den Titelkampf in der Fahrerwertung des Blancpain Sprint Cups im Finalrennen auf dem Nürburgring zu seinen Gunsten entschieden. Von Startplatz zwei begonnen, erfochten Michael Meadows und Raffaele Marciello letztlich den Laufsieg, wodurch das Mercedes-AMG-Doppel ans obere Ende der Tabelle emporkletterte. Die Black-Falcon-Markenkollegen Luca Stolz und Hubert Haupt verhalfen der Marke mit dem Stern indes zum Zweifachtriumph.

Zu Anfang agierte Marciello zunächst zurückhaltend und defensiv, unternahm keinerlei Versuche, die Führung zu erobern. Der Pflichtstopp zur Mitte des sechzigminütigen Sprintrennens führte jedoch einen internen Positionswechsel herbei, weshalb Meadows anschließend lediglich die Position an vorderster Stelle verwalten musste. Obwohl sich Haupt letztlich noch einmal seinem Vordermann näherte, begnügten sich die schwarzen Falken beim Heimspiel mit der Silbermedaille.

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Demgegenüber schlug ein allerletzter Versuch des W Racing Teams fehl, die nottuenden Punkte zu erringen, um den Titelgewinn für sich zu reklamieren. Da das Team Akka-ASP im Begriff stand, den Tagessieg zu davonzutragen, mussten die Tabellenführer Christopher Mies und Alex Riberas aufgrund ihres Neun-Punkte-Vorsprungs den vierten Platz belegen. Die Ausgangslage: Rang dreizehn in der Startaufstellung.

Keine Stallregie im Audi-Lager

Während der ersten Halbzeit ging Mies sogleich daran, einen Kontrahenten nach dem anderen zu überholen. Nachdem die WRT-Equipe ihren obligatorischen Fahrerwechsel durchgeführt hatte, kam die Offensive schließlich an fünfter Stelle zum Erliegen. Der vorausfahrende Pilot: ausgerechnet Markenkollege Steijn Schothorst von Attempto Racing, welcher sich nicht im Allergeringsten kooperativ zeigte, um den herstellerinternen Rivalen im Titelwettstreit zu unterstützen.

Also: keine Stallregie. Anfänglich zauderte Riberas, seinen Konkurrenten Schothorst zu attackieren, verkürzte den Abstand allerdings sukzessive. Bei ungefähr vierminütiger Restzeit agierte der Audi-Athlet schließlich mutiger. Mit mehreren beherzten Manövern versuchte Riberas, sich auf Gedeih und Verderb an seinem Gegner vorbei zu pressen, aber Schothorst verteidigte sich mit allen zu Gebote stehenden Mitteln.

Die kompromisslose Zweikampfführung gereichte dem W Racing Team letztlich zum Nachteil. Denn Riberas beschädigte einen seiner Reifen beim Kontakt mit Schothorst, woraufhin der WRT-Fahrer ins Kiesbett der Dunlop-Kehre taumelte und daraufhin die Box humpelte. Dieser Zwischenfall machte mithin sämtliche Hoffnungen auf den Gewinn des Titels im SRO-Sprintpokal zunichte.

Rennleitung schließt Grasser Racing aus

Unterdessen komplettierte Saintéloc Racing das Stockerl. Simon Gachet und Christopher Haase erstiegen die unterste Stufe des Siegertreppchens. Den vierten Rang erstritt wiederum Attempto Racing mit Schothorst und Kelvin van der Linde, welcher das Fundament des Resultats legte. Zudem reihte sich Grasser Racing in die besten Fünf ein. Zwischenzeitlich gingen Ezequiel Perez Companc und Andrea Caldarelli sogar daran, vom Audi-versus-Audi-Duell zu profitieren, positionierten sich jedoch letzten Endes hinter Attempto Racing.

Apropos Grasser Racing: Eine Zeitstrafe nach dem Samstagsrennen beraubte Mirko Bortolotti und Christian Engelhart jeglicher Chancen, noch am Titelendspurt teilzunehmen, weil Letzterwähnter sein HANS-System regelwidrig befestigte. Obendrein machte sich Engelhart weiterer Regelverletzungen schuldig, indem der Lamborghini-Pilot seine Handschuhe schon in der Auslaufrunde auszog und die Speicherkarte seiner Cockpitkamera zerstörte. Die Konsequenz: Ausschluss vom Finallauf. In einer Pressemitteilung entschuldige sich Engelhart und übernahm die volle Verantwortung.

Der Blancpain Sprint Cup begibt sich nun in eine beinahe achtmonatige Pause, ehe am ersten Maiwochenende die nächstjährige Saison in Brands Hatch beginnt. Am letzten Septemberwochenende findet wiederum die Endrunde des Langstreckenpokals, dessen Titelvergabe noch aussteht, auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya im katalanischen Montmeló statt.