Sachsenring: Team EFP gewinnt denkwürdiges Tumultrennen

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Das Team EFP gewann auf dem Sachsenring sein erstes ADAC-GT-Masters-Rennen | © Gruppe C

Audi hat einen Dreifachsieg in einem chaotisch-verworrenen ADAC-GT-Masters-Sonntagsrennen auf dem Sachsenring errungen. In der Podiumsmitte jubelten Pierre Kaffer und Elia Erhart, welchen den ersten Triumph für das Team EFP ertrotzten. Derweil kletterten Robert Renauer und Mathieu Jaminet in der Tabelle empor: an die Spitze.

Das Team EFP hat seinen ersten Laufsieg im ADAC GT Masters erfochten. Das Audi-Doppel Pierre Kaffer und Elia Erhart reklamierte den Erfolg im Sonntagsrennen auf dem Sachsenring für sich. Die Silbermedaille erstritten die Markenkollegen von Land-Motorsport: das Bruderduo Kelvin und Sheldon van der Linde. Die unterste Stufe des Stockerls erklommen Stefan Mücke und Jeffrey Schmidt, womit Mücke Motorsport der Marke mit den Ringen zum Dreifacherfolg verhalf.

Derweil erkämpften Robert Renauer und Mathieu Jaminet wichtige Punkte im Titelkampf. Herberth Motorsport belegte den vierten Rang, womit das Porsche-Ensemble die Tabellenführung erobert hat. Dank der zwölf gesammelten Punkte liegen Renauer und Jaminet nun mit vier Zählern Vorsprung an erster Stelle. Doch das Zustandekommen dieses Resultates war ohne jeden Zweifel gleichermaßen denkwürdig wie fragwürdig – und bedarf einer chronologischen Schilderung.

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Zu Anfang mündete Irritation in Tumult: Nach erfolgtem Start entschied die Rennleitung, eine zusätzliche Einführungsrunde anzuordnen, weil das Teilnehmerfeld sich auf der Start-Ziel-Gerade nicht regelkonform formiert hatte. Die abermalige Durchführung glückte, aber die Auftaktrunde verlief chaotisch. Beim Durchfahren der ersten Kurvenkombination gerieten nicht nur die Sportwagen der Spitzengruppe aneinander, sondern ein Zusammenstoß im Mittelfeld provozierte zudem eine Massenkollision.

Kelvin van der Linde schlitzt Maximilian Götz die Reifen auf

Ein Opfer der Scherereien nach dem Beginn des Sonntagslaufes: Titelaspirant Maximilian Götz, gleichsam von Stallgefährte Maro Engel sowie Kelvin van der Linde in einen Zangengriff genommen. Infolge zweier Berührungen – zunächst mit dem Mercedes-AMG GT3 des Markenkollegen, anschließend mit dem Audi R8 LMS von Land-Motorsport am rechten Hinterradkasten – kam der Pilot von HTP Motorsport mit aufgeschlitztem Reifen zum Stehen.

Ein weiterer Leidtragender: Markus Winkelhock, welcher beim Aufruhr zu Beginn ebenfalls einen Pneuschaden davontrug, den Wettbewerb aber mit qualmenden Gummis fortführte. In Konsequenz dessen büßte Winkelhock in der Karthallen-Hochgeschwindigkeitskurve die Gewalt über seinen Audi-Gefährt ein und vollführte eine halbe Drehung. Nach einem Versuch, dennoch das drittletzte Saisonrennen zu bestreiten, beschloss Mücke Motorsport letzthin, die Garagentore zu schließen.

Unterdessen waren nicht nur mehrere Wettbewerber in der Rechts-links-Kombination in der Anfangspassage des Sachsenrings kollidiert, sondern weitere Zwischenfälle ereigneten sich auf der Berg-und-Tal-Piste bei Hohenstein-Ernstthal und Oberlungwitz. Daher fasste die Renndirektion den Entschluss, zunächst eine Safety-Car-Phase zu verhängen, unterbrachen das Sprintrennen letzten Endes aber mit der roten Flagge.