Spa 24: Land-Motorsport führt um Mitternacht

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Bentley überraschte die Konkurrenz | © Stefan Deck

Bentley entfaltet sein Potenzial

20.51 Uhr: Und das Szenario wiederholte sich abermalig: Nachdem ein Gutteil der Spitzengruppe zum vierten Mal die Box zum Stoppen angesteuert hatte, unterbrach Full Course Yellow den Wettbewerb der 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Auslöser der Gelbphase: Leonard Stuart (W Racing Team), welcher in der Passage Stavelot seines linken Hinterrades verlustig gegangen war und daraufhin seinen Audi R8 LMS in der Auslaufzone parkieren musste.

Beim Neustart weiterhin in Front: Bentley. Andy Souček behauptet die Führung für den Konstrukteur aus dem Vereinigten Königreich. Diesmal war allerdings Land-Motorsport Nutznießer des Intermezzos. Denn Kelvin van der Linde hat nun die zweite Position bezogen – und bereits fünf Boxenstopps absolviert. Nissan-Athlet Matt Parry liegt für das Team RJN wiederum an dritter Stelle.

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20.31 Uhr: Bentley trumpft auf. Vincent Abril enteilt der Konkurrenz regelrecht. Inzwischen beträgt der Vorsprung von M-Sport beinahe eine halbe Minute. Dagegen hatte Emil Frey Racing Schwierigkeiten, mit den Spitzengruppe Schritt zu halten. Zunächst musste Norbert Siedler, seinen Nissan-Rivalen Alex Buncombe passieren lassen, weshalb das Team RJN jetzt den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegt.

Sodann unterlag Siedler auch im Tête-à-tête mit Audi-Könner René Rast, welcher sich somit auf den dritten Rang nach vorne gearbeitet hat. Letztlich schwenkte der Lexus-Pilot in die Boxengasse ein, um seinen vierten Stopp abzuwickeln. Vierter ist jetzt BMW-Pilot Philipp Eng, welcher für Walkenhorst Motorsport im Einsatz ist. Die besten Fünf komplettiert Black Falcon. Am Mercedes-AMG-Lenker: Yelmer Buurman.

20.18 Uhr: Der Vorfall in der Rechts-links-Kombination Bus-Stop hat ein Nachspiel für Grasser Racing. Die Sportkommissare legen Andrea Caldarelli zur Last, die Kollision mit McLaren-Gegenspieler Ben Barnicoat verursacht zu haben. Die Regelhüter haben diese Foul darum mit einer dreißigsekündigen Stop-and-Go-Strafe geahndet. Diese Maßnahme dürfte die Lamborghini-Truppe nun jeglicher Restchancen auf den Gesamtsieg berauben.

19.53 Uhr: Die dritte Tankstoppabfolge, welche zeitlich ebenfalls mit der Anordnung von Full Course Yellow zusammenfiel, hat die Spitzengruppe durcheinandergewürfelt. Nunmehr obenauf: die Bentley Boys, gefolgt von Emil Frey Racing. Nach etwa einem Achtel der Distanz führt M-Sport-Pilot Vincent Abril vor Lexus-Lenker Norbert Siedler. Die besten Drei komplettiert das Team RJN. Am Nissan-Lenkrad: Alex Buncombe.

Dementgegen haben Komplikationen beim Nachtanken R-Motorsport ins Hintertreffen befördert. In der voraufgehenden Phase stand die Aston-Martin-Equipe im Begriff, ihre Führungsposition zu verfestigen. Nun ist Maxime Martin auf den sechzehnten Platz zurückgefallen. Ein Verlierer des Neustarts: Grasser Racing. Andrea Caldarelli beschädigte in der Bus-Stop-Schikane aufgrund eine Feindkontaktes im Gedränge die Frontpartie seines Lamborghini-Sportwagens, was einen Reparaturstopp nach sich zog.

Was hatte zur Gelbunterbrechung, welche die Rennleitung desgleichen mit einer Safety-Car-Neutralisation beendete, geführt? Euan McKay (TF Sport) geriet beim Herausbeschleunigen aus der Kurve Malmedy auf die Grünfläche, kollidierte mit der Reifenbarriere und drehte sich um dreihundertsechzig Grad. Eine Aufgabe für den Abschleppdienst: Der Aston Martin V12 Vantage war außerstande, die Fahrt fortzuführen.

19.07 Uhr: Mittlerweile macht sich R-Motorsport daran, seine Stellung an der obersten Stelle der Gesamtwertung zu konsolidieren. Aston-Martin-Athlet Dominik Baumann vergrößert seinen Vorsprung kleinschrittig, hat die Konkurrenz gegenwärtig um drei Sekunden distanziert. Überdies ist bis dato ausschließlich dem Spitzenreiter eine Rundenzeit unter zwei Minuten und einundzwanzig Sekunden geglückt. Die Uhr stoppte bei 2:20,992 Minuten.

Derweil flaut die Zweikampfbereitschaft im Duell um den Silberrang ab. Wenngleich Christian Engelhart sich geradezu an den Zweitplatzierten Robin Frijns klammert, attackiert der Lamborghini-Lenker den voranfahrenden Audi-Mistreiter nicht. Somit liegt das W Racing Team unverändert vor Grasser Racing. Dahinter nähert sich Bentley-Kutscher Vincent Abril, verbucht aber noch einen Drei-Sekunden-Rückstand.

Dahingegen fährt die Verfolgergruppe gleichsam im Konvoi. An vorderster Stelle: Luca Stolz (Black Falcon). Dahinter: Phil Keen (Grasser Racing), Christopher Haase (Saintéloc Racing), Laurens Vanthoor (Team 75 Bernhard), Frédéric Makowiecki (Manthey-Racing), Tom Blomqvist (Walkenhorst Motorsport), Come Ledogar (Garage 59) und Raffaele Marciello (Team Akka-ASP). Auch SMP Racing mischte just noch in diesem Tumult mit, aber Michail Petrowitsch Aljoschin unterlief beim Durchfahren der Les-Combes-Kurvenkombination ein Fauxpas und drehte sich; Positionsverluste en masse waren die Konsequenz.