Tipp der Redaktion: Wer gewinnt die Ardenner GT3-Kraftprobe?

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Nimmt das Team 75 Bernhard Revanche? | © Stefan Deck

Gereon Radomski: In den letzten Jahren konnte mit Ausnahme Bentleys kein Autobauer in Spa-Francorchamps wirklich um den Sieg kämpfen, der nicht in Deutschland ansässig ist. Audi, BMW und Mercedes-AMG machten die Siege untereinander aus. Dann trumpften bei der vergangenen Ausgabe Ferrari und Lamborghini groß auf und brachten die deutschen Hersteller ins Schwanken. Doch am Ende siegte wieder Audi.

Aber in diesem Jahr scheint die Dominanz der süddeutschen Hersteller endgültig beendet zu sein. Plötzlich sind auch Marken wie Aston Martin oder auch Lexus mehr als nur Geheimfavoriten. R-Motorsport holte in Silverstone den ersten Aston-Martin-Sieg seit 2013 in der Blancpain GT Series, Emil Frey Racing feierte bei der Generalprobe für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps den ersten Lexus-Sieg überhaupt.

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Sind diese Mannschaften auch über drei respektive sechs Stunden stark? Ich sage: Ja. Meiner Meinung nach gibt es in diesem Jahr einen offenen Schlagabtausch zwischen Aston Martin, Audi, Lamborghini, Lexus, Mercedes-AMG und Porsche, bei dem Nuancen entscheidend sein werden.

Am Ende wird Audi dennoch den Sieg wiederholen. Alex Riberas, Christopher Mies und Dries Vanthoor scheinen perfekt zu harmonieren und reisen als Tabellenführer in die Ardennen. Dazu ist der letzte Sieg von WRT bereits vier Jahre beim Heimspiel her. Daher dürften die Mannen von Vincent Vosse extra motiviert sein.

Das dritte Podium in Folge wird das Mercedes-AMG-Team Akka-ASP feiern. Tristan Vautier, Daniel Juncadella und Raffaele Marciello holen für die Schwaben den zweiten Rang. Die letzte Stufe des Stockerls sichert sich Aston Martin. Bei der großen Abschiedstour des alten Vantage GT3 erklimmen Matthieu Vaxiviére, Nicki Thiim und Jake Dennis den Bronzerang. Knapp am Podest vorbei schlittern werden das Team 75 Bernhard und Emil Frey Racing.

Tim Keuler: Auch in diesem Jahr sehe ich Audi wieder gut gerüstet. Nach dem Sieg im vergangenen Jahr werden auch bei der Jubiläumsausgabe 2018 wieder die vier Ringe um den Sieg mitkämpfen. Wenngleich es einige, sehr starke Fahrerkombinationen gibt, sagt mir mein Gefühl, dass besonders zwei Autos im Kampf um den Sieg ganz vorne mitfahren werden. Ein R8 wird dabei von Christopher Mies, Alex Riberas und Dries Vanthoor gesteuert.

Den anderen von mir favorisierten Mittelmotor-Audi pilotieren René Rast, Nico Müller und Robin Frijns. Somit sind für mich beide WRT-Autos die Favoriten im Kampf um den Gesamtsieg – sofern es denn trocken bleibt. Nach aktuellem Stand beginnt das Rennen bei Gluthitze und wird wohl einige Wetterkapriolen bereithalten. Schickt der Wettergott das ein oder andere Gewitter in die Ardennen, sehe ich eine andere Mannschaft vorne.

Und diese Mannschaft setzt ein Fabrikat aus Stuttgart-Zuffenhausen ein. Manthey-Racing könnte mit dem Rückenwind des bereits zwei Monate zurückliegenden Sieges beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring um vordere Plätze mitfahren; falls es denn regnet, meine ich sogar um den Sieg.