Le Mans: Toyota holt den langersehnten ersten Gesamtsieg

516
Porsche gewann im ersten Jahr nach dem LMP1-Ausstieg in der GTE-Pro-Klasse | © João Filipe

Die Sau holt den Klassensieg

In Anbetracht mangelnden Kampfes um die Gesamtführung, richtete sich das Interesse in diesem Jahr auf die GTE-Pro-Klasse. Mit sechs Herstellern und siebzehn Fahrzeugen ging es um den Klassensieg, welchen sich Porsche in beeindruckender Manier sichern konnte. Die beiden von Manthey-Racing in Retro-Designs vorbereiteten Autos holten einen Doppelsieg.

Dass dies möglich sein könnte, zeigten beide Autos bereits in der Startphase, in der sie gleich mehrere Sekunden zwischen sich und die Verfolger aus dem Ford-Lager legen konnten. Mit kleinen internen Kämpfen verspielten sie den ersten Vorsprung und mussten sich nun mit wachsendem Druck der Chip-Ganassi-Autos auseinandersetzen.

- Anzeige -

Die karierte Flagge sah nach vierundzwanzig Stunden der Sau-Porsche vor dem Auto in Rothmans-Farben. Laurens Vanthoor, Kévin Estre und Michael Christensen konnten über eine Runde Vorsprung vor Gianmaria Bruni, Richard Lietz und Frédéric Makowiecki aufbauen. Jener blaue Porsche musste sich auch noch in der Schlussphase mit den Ford-Verfolgern beschäftigen. Die Verteidigungsmanöver von Makowiecki stießen hierbei vor allem bei Kontrahent Sébastien Bourdais auf wenig Gegenliebe.

Porsche dominiert die GT-Klassen

Bourdais erreichte schließlich mit Dirk Müller und Joey Hand Platz drei der Klasse vor dem Schwesterauto. Corvette Racing schlich sich mit einem unauffälligen Rennen auf den fünften Platz. Das zweite Auto musste mit einem überhitzten Motor nach 259 Runden abgestellt werden. Ferrari kam mit dem besten Fahrzeug auf Position sechs. Das AF-Corse-Team war viel mit technischen Problemen beschäftigt und konnte nicht mit Porsche und Ford mithalten.

Überraschend stark war dagegen Novize BMW unterwegs. Die M8 GTE griffen über lange Zeit in den Kampf um die Führung ein und konnten sowohl Porsche als auch Ford Paroli bieten. Jedoch musste an beiden Autos der Dämpfer getauscht werden, was den Rückfall bedeutete. Alexander Sims fiel durch einen Unfall anschließend aus, während der Schwesterwagen auf Rang zwölf kam. Aston Martin war beim Debüt hingegen chancenlos, brachte aber beide Autos über die Distanz.

Neben der Profiwertung konnte Porsche auch den Sieg in der Privatfahrerklasse verbuchen. Dempsey-Proton Racing aus Ummendorf bei Ulm gewann die 24 Stunden vor zwei Ferrari. Teamchef Christian Ried holte seinen ersten Sieg gemeinsam mit den Porsche-Junioren Julien Andlauer und Matt Campbell. Die andere deutsche Mannschaft, Project 1 Motorsport, kam nach einem späten Reparaturstopp an siebenter Stelle ins Ziel.