Le Mans: ACO konkretisiert Pläne für Spitzenklasse mit Hypersportwagen

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Auch Audi nahm 1999 an der GTP-Kategorie teil | © Audi MediaCenter

Fünf Hersteller im Gespräch, aber keine Bestätigung

Unbeschadet zukunftsfroher Ankündigungen benannte das Veranstalterduo bis dato noch keine Hersteller, die eine definitive Zusage erteilt haben. Derzeit sagt man fünf Marken nach, eine Teilnahme in Erwägung zu ziehen. Auch Toyota trage sich mit dem Vorhaben, an solch einer Semiprototypenliga teilzunehmen. Am Freitagmittag präsentierte der Nippon-Konstrukteur der Presse die Designstudie GR Super Sport Concept im Village von Le Mans.

Auch Fillon war zugegen und ließ sich öffentlichkeitswirksam mit der TMG-Führungsriege fotografieren. Ein weiterer Kandidat: Aston Martin. AMR-Boss John Gaw verheimlichte während der vergangenen Jahre keineswegs seine Traumtänzerei und betonte verschiedentlich, sich eine GTP-Division zurückzuwünschen. Der Aston Martin Valkyrie AMR Pro wäre ein potenzialer Einsatzwagen.

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Über einen eventuellen GTE-Einstieg McLarens spekulierte das Fachpublikum schon im Frühjahr, als die Manufaktur aus dem Vereinigten Königreich eine Überraschung für den Genfer Automobilsalon ankündigte. Die Ernüchterung: ein McLaren Senna GTR für den Clubsport. Gleichwohl wäre dieser Ultrasportwagen ebenfalls geeignet für die künftige Oberklasse der Langstrecken-WM und die Kraftprobe im Département Sarthe.

Porsche und BMW lehnen Beteiligung ab

Unterdessen hat Ford bereits einen prototypenähnlichen GTE-Renner konstruiert und wäre somit ebenfalls ein Anwärter für den künftigen Wettkampf um den Gesamtsieg im Nordwesten Frankreichs. Außerdem lasten die Hoffnung zahlreicher Beobachter auf Ferrari. Demgegenüber verneinten Porsche und die GTE-Novizen der Bayerischen Motorenwerke einen etwaigen Aufstieg bereits.

Nichtsdestoweniger greift sich Zuversicht Raum. „Die Regularien für 2020 bis 2014 sind für die Wettbewerber sowohl technisch interessant als auch zukunftsfähig – einschließlich kontrollierter Budgets, welche ein Schlüsselfaktor sind“, fügt FIA-WEC-Geschäftsführer Gérard Neveu hinzu. Indes erwartet Richard Mille, Vorsitzender der FIA-Langstreckenkommission, ab der Saison 2020 Vielfalt in der Spitzengruppe des Starterfeldes.

Bereits zur Jahrtausendwende existierte neben der LMP900-Klasse mit gesamtsiegfähigen Le-Mans-Prototypen eine GTP-Kategorie, welche im Jahr 1999 aus der GT1-Wertung hervorgegangen ist. Mit von der Partie waren: Toyota GT-One, Mercedes-Benz CLR, Audi R8C und in der Saison 2001 schließlich der Bentley EXP Speed 8 als Einzelkämpfer. Dessen Nachfolger, der Bentley Speed 8, gewann im Jahr 2003 schließlich in Le Mans. Der Panoz GTP war das letzte Gefährt dieser Kategorie.