Le Mans: ACO konkretisiert Pläne für Spitzenklasse mit Hypersportwagen

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ACO strebt Wiederkehr der GT-Prototypen an | © Daimler AG

Anlässlich der alljährlichen Le-Mans-Pressekonferenz haben ACO und FIA einige Eckdaten zur künftigen Spitzenklasse mit Hypersportwagen benannt. Das Grundkonzept: ein Hybridsystem mit KERS an der Vorderachse und Allradantrieb. Der Verbrennungsmotor ist freiwählbar. Eine neues Homologationsverfahren soll die Kosten deckeln.

Die Spitzenklasse bei den 24 Stunden von Le Mans büßt in Zukunft an Komplexität ein, um stattdessen eine markenspezifische Ästhetik in den Vordergrund zu rücken. Auf diese Kernstrategie zweckt das neue Regelwerk für Hypersportwagen mit Prototypenoptik ab, welches der ACO in Zusammenarbeit mit der FIA konzipiert hat. Dessen Einführung erfolgt zur Saison 2020 und bleibt ein Jahrfünft in Geltung.

Die Eckdaten zum künftigen Regelwerk stellte das Organisatorentandem angelegentlich der alljährlichen Le-Mans-Pressekonferenz am Veranstaltungsfreitag vor. Im Mittelpunkt stehen das Antriebskonzept und die Verringerung der Kosten. Um dem Entwicklungsgang in der Serienproduktion Genüge zu leisten, schreibt das Reglement weiterhin ein Hybridsystem mit KERS an der Vorderachse sowie einen Allradantrieb fest.

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Die Wahl des Verbrennungsmotor stellen die zukünftigen Richtlinien wiederum dem Konstrukteur anheim – bar jeglicher Restriktionen oder Vorgaben. Ein Regulativ soll die unterschiedlichen Konzepte angleichen. Hinsichtlich der Leistung der Boliden dient eine Rundenzeit von drei Minuten und zwanzig Sekunden auf dem Circuit de la Sarthe als Referenzmarke, was ungefähr dem Level der derzeitigen LMP1-Prototypen ohne Hybridantrieb entspricht.

Homologationsverfahren soll Kosten vermindern

Zur Eindämmung der Kosten beabsichtigten ACO und FIA darüber hinaus, die Budgets zu deckeln, reduziert auf ein Viertel des bisherigen Ausgabenniveaus. Ein überarbeitetes Homologationsverfahren ziele überdies auf die Begrenzung der Entwicklungskosten ab. Ebenso soll das neue technische Regularium die Gesamtausgaben für die Fertigung und Einsätze der Hypersportwagen grundsätzlich senken.

Die Namensgebung überantworten ACO und FIA wiederum den Fans. Ein Publikumsvotum entscheidet demnach über die Bezeichnung der neuen Königsklasse im Langstreckensport. Verschiedene Vorschläge haben die Ausrichter bereits in ihrer Pressemitteilung unterbreitet: Super Sportscar, GTPrototype, Le Mans Supercars oder Le Mans Hypercars – die Entscheidung obliegt dem Zuschauer.

Die neuen Regularien seien „das Resultat harter Arbeit zwischen den Mitgliedern von ACO, FIA, der Hersteller und Rennställe“, hebt FIA-Präsident Jean Todt hervor. Damit hätten die Beteiligten ein solides Fundament für eine „langfristige, stabile Plattform“ errichtet. Auch ACO-Präsident Pierre Fillon unterstreicht seine Zuversicht betreffs des neuen Reglements: „Auf dem Papier birgt es enormes Potenzial.“