Le Mans: Toyota erringt deutlich die Poleposition

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Kazuki Nakajima errang die Poleposition | © Toyota Motorsport GmbH

Kazuki Nakajima hat Toyota die Poleposition bei den 24 Stunden von Le Mans gesichert. Der Japaner kam bis auf sechs Zehntelsekunden an den letztjährigen Rekord heran. Der zweite Toyota rundete die Doppelführung ab. Die gestrigen Bestzeiten reichten Porsche zu den ersten Startplätzen in den GTE-Klassen.

Nach dem heftigen Abflug von Roberto Lacorte aus der zweiten Qualifikation, bei dem der Italiener sich beim Anbremsen auf die erste Bremsschikane überschlagen hatte, wurde die finale Einheit um dreißig Minuten verkürzt. Glücklicherweise konnte der Pilot mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen werden. Für den Dallara-LMP2 der Cetilar Villorba Corse dürfte dagegen das Rennen bereits beendet sein.

Ungeachtet dessen wurde die finale Qualifikationseinheit zu den 24 Stunden von Le Mans um dreißig Minuten verlängert. Diese zusätzliche Zeit nutzte Toyota am besten aus und unterbot die gestrige Bestzeit deutlich. Kazuki Nakajima umrundete das Traditionsasphaltband in 3:15,377 Minuten. Zum Vergleich: der letztjährige Rundenrekord war nur sechs Zehntelsekunden schneller.

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Rang zwei ging das Schwesterfahrzeug der kölnisch-japanischen Allianz. José-Maria Lopéz war jedoch genau zwei Sekunden langsamer. Bronze wurde von Rebellion Racing eingeheimst. Thomas Laurent steuerte den schnellsten LMP1 aus dem Lager der Privatiers. Die Rundenzeit des Franzosen: 3:18,252 Minuten. Danach klaffte eine weitere Lücke zum zweiten Rebellion R13 von über einer Sekunde.

Der BR01 etablierte sich als drittschnellstes Fahrzeug. Dabei befand sich das Kundenauto von DragonSpeed im Sandwich der beiden Autos von SMP Racing. ByKolles Racing und die beiden Ginetta rundeten die ersten Zehn ab. Knapp achtzig Minuten vor Mitternacht fiel der erste Regen im Nordwesten Frankreichs, sodass keine Zeitenverbesserung mehr möglich waren.

In der zweiten Liga der Prototypen schob sich TDS Racing auf die Poleposition. Loïc Duval stellte dabei einen neuen Rekord für LMP2-Fahrzeuge auf. Dieser liegt nun bei 3:24,816 Minuten. Jedoch steht hinter diesem Wert noch ein großes Fragezeichen. Da die Truppe von TDS Racing nicht ins Zelt der Rennleitung zur technischen Abnahme abbog, droht der Verlust von allen Rundenzeiten. Nur um sechsundzwanzig Tausendstelsekunden wurde IDEC Sport Racing geschlagen. Die zweite Startreihe der LMP2-Division wurde von DragonSpeed und G-Drive Racing eingefahren.

Porsche fährt 322,9 Kilometer die Stunde

Die gestrige Fabelrunde von Gianmaria Bruni hatte auch heute Bestand. Der Porsche-Athlet deklassierte die Konkurrenz um anderthalb Sekunden. Am Ende verbuchte der in Rothmans-Farben gehaltene 911 RSR eine Zeit von 3:47,504 Minuten. Die zweite Position ging an den Sau-Porsche. Ford und Ferrari gehen von den Plätzen drei und vier ins Rennen. Aber den Verfolgern fehlten 1,6 respektive 1,9 Sekunden. Danach folgten Ford, Porsche, Ford und Porsche.

Klassenneunter wurde Corvette Racing. Der US-Dampfhammer war aber ganze zweieinhalb Sekunden langsamer. BMW beginnt das Rennen von den Rängen zwölf und dreizehn mit einem Defizit von drei Sekunden. Aston Martin hält, wie schon in allen anderen Sitzungen, die rote Laterne. Der Vantage AMR klassifizierte sich satte fünf Sekunden langsamer als Bruni.

Porsche überzeugt nicht nur mit schnellen Rundenzeiten, auch die Endgeschwindigkeit ist beeindruckend. Frédéric Makowiecki fuhr mit 322,9 Kilometern pro Stunde durch die Lichtschranke. Dieselbe Geschwindigkeit erzielte Oliver Rowland im Ginetta-LMP1. Zum Vergleich: die höchsten Geschwindigkeiten von Toyota lagen bei 334,9 und 342,3 Kilometer pro Stunde. Der Ford war das zweitschnellste GTE-Fabrikat. Die US-Flunder wurde mit 303,9 Kilometer pro Stunde gewertet.

Darüber hinaus war die GTE-Am-Wertung fest in der Hand von Porsche. Dempsey-Proton Racing ergatterte sich hier den Platz an der Sonne. Gulf Racing und erneut Dempsey-Proton Racing machten die Qualifikation für die Zuffenhausener perfekt. Spirit of Race und Project 1 Motorsport erkämpften die weiteren Position.