Paul Ricard 1000: Emil Frey Racing ertrotzt Sieg im finalen Umlauf

964
Emil Frey Racing erfocht den Sieg beim Nachtrennen in der Provence | © Stefan Deck

In einer kurzweiligen Schlussphase hat Emil Frey Racing den Sieg beim Sechs-Stunden-Wettbewerb in Le Castellet errungen. Die Entscheidung beim Nachtrennen fiel im finalen Umlauf, als Albert Costa im direkten Zweikampf mit Bentley-Kontrahent Jules Gounon die Führung eroberte.

Emil Frey Racing hat das Vorgefecht zu den 24 Stunden von Spa-Francorchamps siegreich zu seinen Gunsten entschieden. In einer turbulenten Endphase des sechsstündigen Nachtrennens auf dem Circuit Paul Ricard führte das Lexus-Gespann die Entscheidung schließlich im allerletzten Umlauf herbei. Somit streckten Marco Seefried, Christian Klien und Albert Costa den Pokal auf der obersten Stufe des Stockerls empor.

Demgegenüber unterlagen die Bentley Boys, welche wenige Umläufe zuvor die Führung erobert hatten, im finalen Zweikampf. Mit einem beherzten Manöver beim Durchfahren der Kurve nach der Mistral-Geraden hievte sich Costa letztlich am Spitzenreiter vorbei, weshalb das Bentley-Ensemble Jordan Pepper, Jules Gounon und Steven Kane bei der Generalprobe im Südosten Frankreichs mit der Silbermedaille vorliebnehmen musste.

- Anzeige -

Allerdings gereichten Emil Frey Racing diverse Zwischenfälle bei der Konkurrenz zum Nutzen. Schon zu Beginn des Sechs-Stunden-Wettstreits eroberte die Garage 59 die Spitzenposition und konsolidierte ihre Führungsstellung mit Fortdauer des dritten Laufes zum Blancpain Endurance Cups. Allerdings leistete sich das McLaren-Gespann beim letzten Boxenstopp einen folgeschweren Fauxpas bei der Freigabe zur Weiterfahrt, den die Sportkommissare mit einer Durchfahrtsstrafe ahndeten.

Garage 59 vertändelt Sieg beim letzten Boxenstopp

Daher fielen Andrew Watson, Ben Barnicoat und Côme Ledogar auf den Bronzerang zurück. Anschließend wähnte sich SMP Racing bereits in aussichtsreicher Position, die Siegertrophäe beim Wettbewerb auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Le Castellet zu erringen. Allerdings gerieten Mikhail Aleshin, Miguel Molina und Davide Rigon daraufhin desgleichen in Schwierigkeiten – und rollten aus.

Dahinter klassierte sich die erfolgreichste Mercedes-AMG-Abordnung: das Team Akka-ASP. Obwohl sich Adam Christodoulou, Thomas Jäger und Raffaele Marciello im Endspurt nochmals auf Podiumskurs beförderten, musste sich das Trio beim Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge mit dem vierten Rang bescheiden. Nicht einmal dreieinhalb Sekunden trennte die Sternkrieger von den Vordermännern.

Die besten Fünf komplettierte das Team RJN. Auch die Nissan-Equipe Matt Parry, Alex Buncombe und Lucas Ordóñez befand sich beim Überqueren der Ziellinie noch in Sichtweite zur Führungsgruppe. An sechster Stelle beendete das beste Audi-Team die Standortbestimmung in der Provence: Saintéloc Racing. Am Lenkrad wechselten Markus Winkelhock, Simon Gachet und Christopher Haase.

W Racing Team fällt mit Kupplungsproblemen aus

Auch die Markenkollegen des W Racing Teams waren zu Anfang noch imstande, um ein Resultat auf den vorderen Rängen zu kämpfen. Allerdings fielen Dries Vanthoor, Christopher Mies und Alex Riberas noch vor Einbruch der Dunkelheit einem Kupplungsschaden zum Opfer, welcher das vorzeitige Aus bedeutete. Zum Zeitpunkt des Ausfalls rang das WRT-Ensemble um die zweite Position.

Indes hat Barwell Motorsport den Klassensieg in der Silberwertung davongetragen. Im Lamborghini-Cockpit rotierten Michele Beretta, Sandy Mitchell und Martin Kodric. Die Pro-Am-Division gewann wiederum AF Corse mit der Ferrari-Besatzung Duncan Cameron, Gianluca de Lorenzi und Matthew Griffin. In der Amateurliga triumphierte die Garage 59 mit dem Pilotenaufgebot Alexander West, Chris Harris und Chris Goodwin.

Der Blancpain Endurance Cup pausiert nun für acht Wochen, ehe am letzten Juliwochenende das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps stattfindet. Zur Vorbereitung auf die GT3-Machtprobe im Ardenner Wald findet darüber hinaus am 3. Juli ein Testtag auf dem wallonischen Traditionskurs statt. Zudem gastiert der Sprintpokal der SRO-Gruppe am vorletzten Juniwochenende in Misano.