Der Kurs von Brands Hatch wurde durch die GT4 European Series an seine Grenzen gebracht. Auf dem engen Asphaltband erkämpften sich Phoenix Racing und HHC Motorsport im riesigen Starterfeld die Laufsiege. Das erste Rennen wurde nach einem heftigen Unfall mit der roten Flagge abgebrochen.
Die GT4-Europaserie ist zu ihrem zweiten Rennwochenende nach Brands Hatch gereist. Mit siebenundvierzig Startern war die Kapazität der klassischen Rennstrecke südöstlich von London ausgeschöpft. Darüber hinaus wurden die Boxenstoppzeiten für die verschiedenen Klassen aufgeteilt, sodass weniger Betrieb in der Boxengasse herrscht. Am Ende überquerte HHC Motorsport zweimal das Ziel an erster Stelle, doch darf sich nur über einen Sieg freuen.
Wer mit der Befürchtung, dass es chaotisch zugehen, das Rennen verfolgte, der wurde bestätigt. Im ersten Lauf musste das Safety Car dreimal auf den Kurs, nur wenige Runden konnten die Starter im Renntempo absolvieren. Diese Zeit nutzte Polesetter Stuart Middelton, seine Führung zu verteidigen, während die Verfolger auf der Geraden über den zweitplatzierten Reinhard Kofler im KTM herfielen, der auf Platz vier zurückfiel.
Glücklich für die Starter des Silberpokals fiel ihr Boxenstoppfenster in die zweite Safety-Car-Phase. Das KTM-Team absolvierte den schnellsten Fahrerwechsel und konnte Laura Kraihamer auf Platz zwei wieder zurück in den Kampf schicken. Hinter der Österreicherin versammelten sich Nicolaj Møller-Madsen (Phoenix Racing), Max Koebolt (MDM Motorsport) und Ricardo van der Ende (Equipe Verschuur).
HHC Motorsport verliert ersten Sieg durch eine Strafe
In der Anfahrt zur Hawthron Bend startete van der Ende einen Angriff, welchen Kraihamer hart verteidigte. Der McLaren-Pilot kam abseits der Strecke, konnte seinen Wagen nicht mehr stoppen und kollidierte mit dem Reifenstapel. Die Rennleitung ließ das Rennen hinter dem Safety Car bis zur Fünfundvierzig-Minuten-Marke weiterlaufen und brach es dann ab. Dem HHC-Ginetta wurde aufgrund eines zu kurzen Boxenstopps der Sieg aberkannt, welcher somit an Møller-Madsen und Milan Dontje ging. Die weiteren Podiumsplätze gingen an die BMW M4 von MDM Motorsport.
Mit dem entsprechenden Drang, den Patzer aus dem ersten Lauf wiedergutzumachen, gingen Middleton und William Tregurtha von HHC Motorsport in den zweiten Lauf. Wieder von der Poleposition gestartet, verlor Tregurtha in der Anfangsphase zwei Plätze. Bas Schouten (Selleslagh Racing Team) und Matt Nicoll-Jones (Academy Motorsport) zogen an ihm vorbei.
Wiederum fiel die Safety-Car-Phase glücklich für Tregurtha, der an Middleton unter Gelb übergeben konnte. Dieser zeigte sein ganzes Können und brachte die Ginetta vorbei an Simon Knap auf Rang eins. Diesen verteidigte er unter Grün bis zum Schluss, womit der zweite Saisonsieg heraussprang. Knap holte mit MDM Motorsport das zweite Podium des Tages, dahinter brachte Marcus Paverud den Daimler von Leipert Motorsport auf Rang drei. Die Meisterschaftsrivalen Dontje und Møller-Madsen kamen auf Platz fünf nach einer furiosen Schlussphase des jungen Niederländers.
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