Laura Kraihamer: „Das ist einfach etwas Einzigartiges“

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Ein Tag, zwei Rennen, zweihundert Kilometer Distanz

Konzentrationsphase vor ihrem ersten Rennen in Zolder | © Stefan Deck

Dann folgte der Samstag – der Tag der zwei Rennen. Zuerst ging es los auf der Nürburgring-Nordschleife. „Ich war mit der Nordschleife extrem zufrieden. Da war ich wieder voll auf Pace. Das hat alles total gepasst“, freut sie sich über ihre Leistung. Nach ihrem Stint „ging es dann mit dem Helikopter (nach Zolder, Anm. d. Red.) […], anders wäre es nicht möglich gewesen zeitlich.“

„Es war ganz wichtig, immer eine Vertrauensperson dabei zu haben. Mental gestützt hat mich die Tatsache, dass ich zwischendurch die Daten gemacht habe, da ich dann nie das Gefühl hatte, dass ich irgendwo unvorbereitet ins nächste Rennen starte“, erklärt sie ihre Gemütslage. „Abgesehen davon wird man auch darauf angesprochen: ‚Du hast einen stressigen Tag am Samstag, geht sich das alles aus?‘. Einfach dieses bisschen Zweifel schüren, was alle so gern tun.“ Dennoch blieb sie fokussiert.

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In Belgien angekommen, folgte wohl einer der Knackpunkte im gesamten Plan. Zwar bestritt sie beide Veranstaltungen mit einem KTM X-Bow GT4. Aber: „Das waren eigentlich schon sehr unterschiedliche Autos. Das eine Auto war viel schwerer als das andere, dafür ist das andere wieder im Sturz reduziert und in der Drehzahl. Das eine fährt auf Pirelli-Reifen, das andere auf Michelin. Das eine hat Servolenkung, das andere nicht.“

Um ihre Konzentration vor den Rennen aufzubauen, griff sie zur Musik: „Es sind einfach Songs, die ich mit guten Gefühlen verbinde. Die für mich schon einmal relevant waren, wie etwas, das ich vor einem guten Rennen gehört habe. Das ist so eine Summe an Songs, die sich anhäuft und die man mit positiven Gefühlen verbindet.“ Es schaffe ihre eigene kleine Konzentrationsblase.

Und es lief gut für sie in Zolder. Auf Platz vier liegend, übernahm sie das Auto von Teamkollege Kofler. Sie setzte die Jagd auf die Podestplätze fort, setzte den Drittplatzierten unter Druck – bis ihr Wagen in der Villeneuve-Schikane zum Stehen kam. „Das war einfach Pech, dass die Antriebswelle dann noch bricht.“ Ihre gute Leistung wurde so nicht belohnt. Im zweiten Rennen „am Sonntag war es keine Meisterleistung von mir, aber das ist nichts wo ich sage, das war grottenschlecht.“