Warum schlägt sich die GT4-Prosperität nicht in der VLN-Langstreckenmeisterschaft nieder? „Hier herrscht mittlerweile ein ruinöser Wettbewerb“, erklärt Teamchef Hans-Peter Naundorf. Der Unterbietungsdruck bei der Vergabe der Cockpits habe Rowe Racing an der Umsetzung seiner SP10-Pläne gehindert.
Zweifelsohne durchläuft die GT4-Klasse zurzeit eine richtiggehende Boomphase. Allein die überbelegte Europaserie illustriert die Prosperität. In der VLN-Langstreckenmeisterschaft herrscht in der SP10-Klasse allerdings noch weitgehend Normalität. Zumeist bewegen sich die Teilnehmerzahlen im einstelligen Bereich – zuletzt auch bei der Westfalenfahrt am vorvergangenen Wochenende.
Woher rührt die Zurückhaltung? Auch Rowe Racing erörterte ein etwaiges Programm in der GT4-Kategorie, verwarf derlei Planungen allerdings wieder, wofür Teamchef Hans-Peter Naundorf einen Hauptgrund nennt. „Wir hatten Überlegungen diesbezüglich angestellt. Doch in Bezug auf die Nordschleife sprechen zu viele Faktoren dagegen“, erläutert Naundorf gegenüber GT-Eins.de. „Hier herrscht mittlerweile ein ruinöser Wettbewerb, was die Preise für die angebotenen Cockpits angeht.“
Demnach stehe ein SP10-Gespann unter einem eminenten Unterbietungszwang hinsichtlich der Cockpitvergabe, weil diverse andere Wertungen auf der Nürburgring-Nordschleife auf einem ähnlichen Leistungslevel agieren. „Wir müssen mit Teams aus den Porsche-Cup-Klassen Cup 2, Cup 3 und SP7 mithalten“, stellt Naundorf vor Augen. „Zudem kommen SP8-, Cup-X- und H4-Teams hinzu.“
Darum sei das angedachte GT4-Vorhaben gescheitert. „Unter diesem Preisdruck ein Cockpit für einen GT4 zu verkaufen, bei dem du auch das gängige Sicherheitsniveau – also alle Wartungsintervalle – einhältst, ist gar nicht so einfach. Wir haben es versucht, aber im Endeffekt nicht genug Kunden für ein solches Programm gefunden. Daher konzentrieren wir uns dieses Jahr auf die GT3.“
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