Christian Menzel: „Ich habe die Schnauze ziemlich voll“

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Christian Menzel bringt seine Unzufriedenheit zum Ausdruck | © VLN Presse

Christian Menzel nimmt Anstoß an den gegenwärtigen Entwicklungen in der Eifel. Dem langjährigen Sportwagenathlet sei der Wettbewerb auf der Nürburgring-Nordschleife mittlerweile „zu überreglementiert“ und „zu professionell“. Seine Klage im Ring-Radio: „Ich habe inzwischen die Schnauze ziemlich voll.“

Nicht bloß das taktierende Sandbagging der SP9-Hersteller erboste Christian Menzel beim Auftaktlauf der VLN-Langstreckenmeisterschaft. Vielmehr versetzt der generelle Entwicklungsgang am Fuße der Nürburg den langjährigen Sportwagenpilot in Empörung. „Ich muss ganz ehrlich sagen: Ich bin ein Fan vom historischen Motorsport, weil mir das, was wir hier tun, inzwischen alles überreglementiert ist, zu professionell ist“, monierte Menzel im Ring-Radio.

Neben der Professionalisierung und der überbordenden Bürokratie entrüsten Menzel auch die damit einhergehenden Entrichtungen an den Deutschen Motorsportbund. „Hier muss ich bei jeder Gelegenheit irgendeine Gebühr bezahlen, die ich nach Frankfurt überweisen darf – die Teams auch“, klagte Menzel im Interview mit Streckensprecher Lars Gutsche. „Und: Ich sehe das wirklich mit großen Sorgen.“

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Im selben Atemzug honorierte Menzel allerdings die Initiative der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring, welche sich derzeit in einem personellen Umbruch befindet. „Es wird Zeit, dass wir als Aktive auch mal Flagge zeigen und sagen: Wisst ihr, irgendwann könnt ihr auch den Bogen mal überspannen“, kehrte Menzel hervor, welcher den Fehlentwicklungen am Ring überdrüssig sei.

Stattdessen wolle sich Menzel künftig intensiver dem historischen Rennsport zuwenden. In diesem Jahr bestreitet Menzel darum die Tourenwagen-Classis-Serie mit einem BMW M3, den 2.0 Automotive vorbereitet. „Ich habe inzwischen die Schnauze ziemlich voll von den ganzen Themen“, beschwert sich Menzel. „Und deswegen: Ich versuche, parallel Dinge zu machen, die noch ein bisschen mehr Spaß machen.“