Frank Unverhau: „Wir können jemanden wie Jürgen Alzen verstehen“

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Pricon Racing zieht sich vorerst aus der VLN zurück | © priconracing

Wegen des Umgangs mit den kleinen Rennställen hat Pricon Racing die Entscheidung getroffen, in diesem Jahr auf eine Teilnahme an der VLN-Langstreckenmeisterschaft zu verzichten. „Wir können jemanden wie Jürgen Alzen verstehen, der sich in anderen Rennserien umschaut“, gesteht Teamchef Frank Unverhau.

Pricon Racing hat den Entschluss gefasst, in diesem Jahr auf eine Teilnahme an der VLN-Langstreckenmeisterschaft zu verzichten. Das Hamburger Gespann begründet seine Entscheidung mit Änderungen im Regelwerk der V-Kategorien, welche der Veranstalter ohne Rücksicht auf kleine Rennställe vorgenommen habe. Welche Aspekte Pricon Racing im Einzelnen missfallen, legte die BMW-Mannschaft allerdings dar.

Zwar räumt Teamchef Frank Unverhau ein, inwieweit eine stetige Fortentwicklung der Langstreckenmeisterschaft nottue, aber seine Truppe sei frustriert über den Umgang mit den V-Teams. „Dazu gehört auch, das Reglement anzupassen“, gesteht Unverhau in einer Mitteilung von Pricon Racing. „Aber wie mit den V-Klassen verfahren wurde – gerade in Bezug auf Zeitpunkt und anfallende Kosten der Änderungen – hat uns gelinde gesagt enttäuscht.“

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Nichtsdestoweniger: Umstandslos sei die Entscheidung nicht gefallen. Denn Pricon Racing hatte sein Fahreraufgebot bereits zusammengestellt. „Aber wir wurden das Gefühl einfach nicht los, dass der Wurm, der aus unserer Sicht in der VLN steckt, immer größer wurde“, argumentiert Unverhau. „Und letztendlich haben uns ja der Verlauf und der Zeitpunkt um die Fahrwerksdiskussion in den V-Klassen recht gegeben und uns in unserer Entscheidung bestärkt.“

Stattdessen plant Pricon Racing nun, die Youngtimer-Trophy zu bestreiten. Zudem beabsichtigt die norddeutsche Equipe, auch einen Creventic-Einsatz mit einem BMW M3 E30 ins Werks zu setzen. Im Vordergrund stehe dabei das Vergnügen. „Auch, wenn es eine ganz andere Liga ist: wir können jemanden wie Jürgen Alzen verstehen, der sich in anderen Rennserien umschaut“, hebt Unverhau hervor. Eventuell starte Pricon Racing mit dem Dreier auch das ein oder andere Mal am Ring.

Eine Wiederkehr in die VLN-Langstreckenmeisterschaft schließt Pricon Racing keineswegs aus, nimmt aber zunächst eine Beobachterstellung an der Nordschleife ein. „Wir schauen uns alles in Ruhe an, und dann sehen wir weiter“, erklärt Unverhau. „Wir machen einfach ein Jahr Urlaub von der VLN und schauen, wie sich die Dinge am Ring entwickeln. Und dann entscheiden wir, ob, und wenn ja wie, wir wieder einsteigen.“