Schütz Motorsport verlässt vorläufig das ADAC GT Masters. Im Interview mit SportsCar-Info erläutert Teamchef Christian Schütz die Gründe und resümiert die zurückliegenden Jahre. Zudem ein Ausblick: Intensivierung des Kundensports, Teilnahme an den 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie etwaige Blancpain-GT-Pläne.
Nach sechsjährigem Engagement verlässt Schütz Motorsport außerplanmäßig das ADAC GT Masters. Grund für das überraschende Forfait des Porsche-Rennstalls: Sämtliche Saisonstartplätze waren bereits belegt. „Das war für uns als langjähriges Team natürlich sehr bedauerlich“, räumt Teamchef Christian Schütz in einer Pressemitteilung ein, welcher die Hoffnung hegte, „alte Erfolge“ zu wiederholen.
Stattdessen richtet Schütz Motorsport das Hauptaugenmerk in diesem Jahr auf die DMV-GTC-Meisterschaft sowie den Porsche Sports Club. In erstgenanntem Wettbewerb stemmt Schütz Motorsport ein Doppelprogramm mit einem Porsche 991 GT3 R für Benni Hey und einen Mercedes-AMG GT3 für Stanislav Dobre. Im Elfermarkenpokal beabsichtigt Schütz Motorsport, mindestens einen Sportwagen in jeder Kategorie einzusetzen.
Darüber hinaus figuriert Schütz als Renningenieur von Craft-Bamboo Racing in der asiatischen Blancpain GT Series. „Ich freue mich, dieses Team zu unterstützen. Wir profitieren beide durch einen direkten Informations- und Erfahrungsaustausch“, merkt Schütz an, dessen Mannschaft auch eine Teilnahme bei den 24 Stunden von Spa-Francorchamps erwägt. Im Interview mit SportsCar-Info gewährt der Leiter des Rennstalls aus Bobenheim-Roxheim eine Rückschau und einen Ausblick.
SportsCar-Info: Die wichtigste Frage, die sich zu Anfang stellt, ist natürlich, warum man Schütz Motorsport in diesem Jahr nicht auf der ADAC-GT-Masters-Starterliste findet. Weshalb hat der Veranstalter eine Absage erteilt? Besteht die Möglichkeit, einen Gaststart zu unternehmen?
Christian Schütz: Wir haben unser Paket leider erst Ende Januar zusammen bekommen. In diesem Jahr hätten wir von Porsche sogar einen Fahrer gestellt bekommen, um zusammen mit Marvin Dienst angreifen zu können. Die Startplätze waren im Zeitraum der Früheinschreibung, die Mitte oder Ende Dezember abgelaufen ist, bereits vergeben. Ende Januar haben wir daher zu diesem Zeitpunkt eine Absage erhalten. Mit Rücksicht auf unsere Werbepartner konnten wir uns nicht darauf verlassen, dass wir bis zum Saisonstart nachrücken werden und irgendwann geht dir dann auch die benötigte Vorbereitungszeit aus.
Hau-Ruck-Aktionen, wie wir sie bereits in der Vergangenheit gemeistert haben, möchten wir mit Rücksicht auf unser kleines Team und unserer Kunden nicht mehr durchführen. In unserem Debütjahr haben wir eine Woche vor dem ersten Rennen unseren damals neuen 997 GT3 R bekommen. Auch wenn es damals mit einem Sieg in unserem ersten Rennwochenende gereicht hat, möchten wir uns das heute nicht mehr antun.
SportsCar-Info: Ist eine Rückkehr ins ADAC GT Masters im nächsten Jahr vorstellbar?
Christian Schütz: Klar, können wir uns das generell gut vorstellen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich jetzt im Nachhinein zugeben muss, dass ich jetzt doch auch ein wenig entspannter durchatme, dass wir jetzt doch nicht fahren. Wenn du das solange betreibst, vergisst man gerne mal, wie viel Aufwand in einer solchen Saison betrieben werden muss, das zehrt auf Dauer nicht nur an unserer Mannschaft, sondern auch am Equipment.
Momentan verbringen wir sehr viel Zeit, alles wieder instand zu bekommen, unseren Laden aufzuräumen und uns auf unsere Kundensportprojekte vorzubereiten. Wir werden die Rennen beobachten: Zuletzt habe ich doch auch ein paar Punkte Richtung ADAC kritisiert und bin mal gespannt, wie sich die Serie generell weiterentwickelt.
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