Sebring: Sind Cadillac und Ford auch beim zweiten Rennen die Favoriten?

669
Siegt Action Express Racing auch in Sebring? | © Action Express Racing

Welche Mannschaften triumphieren nach zwölf Stunden in Sebring? Behält Cadillac die Oberhand auf dem Flughafenkurs? Ist Ford nach dem dominanten Daytona-Auftritt angreifbar? Und kann Land-Motorsport nach dem Petit Le Mans sein zweites US-Rennen gewinnen? SportsCar-Info wagt eine Vorschau auf das Zwölf-Stunden-Rennen.

Feiert Cadillac den nächsten Dreifacherfolg in Sebring?

Numerisch wäre ein Dreifachsieg von Cadillac möglich, da für die GM-Marke wie in Daytona vier Fahrzeuge starten. Doch so einfach wie im vergangenen Jahr wird es für Cadillac nicht. Dazu hat sich das Acura-Team Penske bei seiner Rennpremiere bei den 24 Stunden von Daytona zu stark präsentiert. Und auch Extreme Speed Motorsport zeigte sich in puncto Speed auf Augenhöhe mit Cadillac.

Der Cadillac ist wie schon im vergangenen Jahr der schwerste Prototyp im Feld. 950 Kilogramm Leergewicht bringen die DPi-V.R jeweils auf die Waage. Sowohl der Acura ARX.05 als auch der Nissan DPi starten mit 940 Kilogramm. Der Mazda RT24-P darf sogar nur 915 Kilogramm wiegen.

- Anzeige -

In Sachen Motorleistung steht Nissan ein kleines bisschen besser da als im vergangenen Jahr. Zwischen 2 000 und 6 200 Umdrehungen pro Minute erhält der DPi-Sportwagen mehr Ladedruck. Im Vergleich zu der diesjährigen Daytona-Ausgabe wurden die Ladedrücke bei Nissan und Acura ein wenig gesenkt. Mazda tritt ungefähr mit der Vorjahreseinstufung an.

Daher werden die Zwölf Stunden von Sebring ein Dreikampf auf Augenhöhe zwischen Cadillac, Acura und Nissan. Die Prognose: In der Endabrechnung erklimmt das Team Penske erstmals im Zeitalter der IMSA-Sportwagen-Meisterschaft die oberste Treppenstufe. Die weiteren Podestplätze gehen an die Vorjahressieger von Wayne Taylor Racing und Action Express Racing. Extreme Speed Motorsports wird knapp das Podest verfehlen.

Derweil wird es für Mazda darum gehen, ein fehlerfreies Rennen zu zeigen. Zwar ist der Mazda deutlich schneller geworden, aber die Zuverlässigkeit lässt noch zu wünschen übrig. Dies liegt aber nicht an der Mannschaft von Joest Racing, sondern vielmehr an der Vorarbeit von Multimatic und Riley.

Geheimfavorit CORE Autosport

Wie die Fachpublikation Sport Auto in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, glich der Sportwagen bei der Übernahme durch Joest Racing einer semiprofessionellen Bastelbude. Als Beispiele nennt Teammanager Ralf Jüttner ein deutliches Übergewicht, eine viel zu kleine Kühlfläche, ein völlig unnützes Trinksystem, einen verworrener Kabelbaum und viel zu viele Wasser- und Kühlleitungen. In Zusammenarbeit mit Multimatic und dem ehemaligen Lola-Aerodynamiker Julian Sole schaffte es Joest Racing das Gewicht auf 915 Kilogramm zu senken.

Um den Gesamtsieg wird eine LMP2-Mannschaft höchstwahrscheinlich nicht mitreden, aber ein Podestrang ist in greifbarer Nähe. Allen voran sticht die Truppe von Core Autosport heraus. Die Mannschaft feierte im Nudeltopf von Daytona einen starken dritten Rang. Die Truppe aus South Carolina tritt in Sebring mit nahezu der identischen Besatzung an, nur Loïc Duval fehlt beim Rennen auf dem Flughafenkurs. Eine zweite LMP2-Equipe, die man auf dem Schirm haben muss, ist United Autosports. Phil Hanson und Paul Di Resta teilen sich den Ligier JS P217 der Briten.