Langstrecken-WM: LMP1-Teams testen auf Iberischer Halbinsel, ACO rechtfertigt Fuji-Verschiebung

721
Das schnellste LMP1-Auto in Aragon: der BR1 von SMP Racing | © SMP Racing

Allmählich erwacht die Langstrecken-WM aus ihrem Winterschlaf. In knapp einem Monat steht der Prolog auf dem Programm. Um von Anfang an wettbewerbsfähig zu sein, absolvierten viele LMP1-Mannschaften auf der Iberischen Halbinsel einen mehrtägigen Test. Bei Manor saß unter anderem Robert Kubica am Steuer. Zudem rechtfertigt sich der ACO für die Fuji-Verschiebung. Ein Nachrichtenspiegel.

LMP1-Teams testen in Spanien und Portugal

Im Motorland Aragón gab es das erste Aufeinandertreffen der neuen privaten LMP1-Fahrzeuge. In spanischen Provinz Aragonien trafen erstmals die Ginetta G60-LT-P1 von Manor auf den BR1 von SMP Racing und den überarbeiteten LMP1 aus dem Hause ByKolles Racing. Für Manor griffen beide Stammfahrer Charlie Robertson und Oliver Rowland ins Lenkrad. Unterstützung erhielt das Duo durch Robert Kubica.

Da nach Informationen von Dailysportscar die Zeitnahme bei dem Test aktiv war, schaffte die Ginetta Zeiten von knapp über 1:19 Minuten. ByKolles Racing bewegte sich auf ungefähr demselben Niveau und soll auch Zeiten unter 1:19 Minuten geschafft haben. Der BR1 umrundete den Kurs sogar in 1:17,580 Minuten. Als Toyota das letzte Mal im Januar in Aragon testete, sollen sich die TS050 Hybrid im Bereich von 1:18 Minuten bei Longruns aufgehalten haben.

- Anzeige -

Unterdessen bestritt Toyota in Portimão einen dreitägigen Test. Unter anderem absolvierte die japanisch-kölsche Kooperation einen Dreißig-Stunden-Test. Alle sechs Stammfahrer plus der neue Reservefahrer Anthony Davidson steuerten die Sportwagen der Japaner.

Fuji-Verschiebung zum Wohle der WM

Laut dem Chef der Langstrecken-WM Gérard Neveu sei die Verschiebung der Sechs Stunden von Fuji zum Wohle der WM geschehen. „Die Interessen der WM stehen an erster Stelle. Ohne Fernando Alonso zum Toyota-Heimspiel zu fliegen, wäre keine Option gewesen. Die japanischen Fans freuen sich auf Alonso. Zudem will Alonso Weltmeister werden, dazu darf er kein Rennen verpassen“, so Neveu.

Dafür haben nun eine Menge Piloten einen Terminkonflikt mit dem Rennen in Fuji und dem Petit Le Mans. Zu den betroffenen Akteuren gehören Mike Conway, Olivier Pla, Renger van der Zande, Harry Tincknell, Nicky Catsburg, Augusto Farfus, Jörg Bergmeister und Patrick Lindsey.

Nun appelliert Neveu an die IMSA, dass sie das Petit Le Mans verschieben sollen. „Wir wissen, dass unsere Terminverschiebung bei dem ein oder anderem Fahrer nun zu einem Terminkonflikt führt, aber wir haben die Hoffnung, dass die IMSA das Petit Le Mans verschieben kann. Wir haben es schließlich auch hinbekommen, und es ist möglich“, erklärt Neveu.

Doch so einfach ist es laut IMSA nicht. „Da kommen viele Faktoren zusammen. Beispielsweise die Fernsehübertragung. Die Hersteller und Teams haben bereits Verträge mit Logistikpartnern abgeschlossen. Darüber hinaus findet direkt im Anschluss ans Petit Le Mans die Saisonabschlussfeier statt. Dort werden alle Ehrungen vollzogen. Vor diesem Hintergrund wird das Petit Le Mans wie geplant abgehalten“, schrieb die IMSA in einem Presseschreiben.

„Wir wissen, dass es nun sehr schwierig ist für die betroffenen Fahrer, aber wir wollen die globalen Interessen der WM schützen. Vor diesem Hintergrund hat die Verschiebung für uns Sinn gemacht“, führt Neveu weiter aus. „Es tut mir leid für alle betroffenen Personen. Ich hoffe, dass wir eine Lösung mit unseren Partnern in den USA finden werden.“

ByKolles Racing verpflichtet Manfredi Ravetto als Teamchef

ByKolles Racing hat sich die Dienste von Manfredi Ravetto gesichert. Ravetto nimmt die Stelle des Teamchefs ein. Der Italiener war bereits in viele Projekte von Collin Kolles involviert. Unter anderem bei den Auftritten in der DTM und der Formel 1 war Ravetto bereits involviert.

Raj Nair verlässt Ford

Raj Nair muss aufgrund unangemessenen Verhaltens Ford verlassen. Der Inder ist derzeit der Vizepräsident der Ford Motor Company und Chef von Ford Nordamerika. Nair war vorher der Initiator des GTE-Programms und Schirmherr des Renn- und Straßenwagens.

Toni Kanaan fährt für Ford in Le Mans

Ford hat sein Aufgebot für die diesjährigen 24 Stunden von Le Mans finalisiert. Der amerikanische Autobauer setzt erneut vier GT in der GTE-Pro-Wertung ein. Im GT-Boliden mit der Startnummer sechsundsechzig teilen sich Billy Johnson, Olivier Pla und Stefan Mücke die Arbeit am Volant.

Im GT mit der Nummer siebenundsechzig nehmen Andy Priaulx, Harry Tincknell und Tony Kanaan Platz. Die anderen beiden Crews rekrutieren sich aus Sebastién Bourdais, Joey Hand und Dirk Müler, sowie Scott Dixon, Ryan Briscoe und Richard Westbrook.

IDEC Sport zieht eine LMP2-Nennung zurück

Nach dem Rückzug von ARC Bratislava von der Reserveliste hat nun auch IDEC Sport seine zweite LMP2-Nennung für die 24 Stunden von Le Mans von der Reserveliste streichen lassen. Die Franzosen möchten sich voll und ganz auf den Ligier JS P217 mit der Startnummer achtundvierzig konzentrieren. Damit ist die Reserveliste auf sieben Fahrzeuge zusammengeschrumpft.

Für IDEC Sport werden Paul Lafargue und Paul Loup Chatin am französischen Langstreckenklassiker teilnehmen. Ein dritter Fahrer soll in Kürze bekannt gegeben werden. Darüber hinaus ist Nicolas Minassian der neue Sportdirektor der Mannschaft.