In eigener Sache: Zehn Jahre SportsCar-Info

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In der Saison 2010 unternahm Stéphane Ratel den Versuch, eine GT-WM auszurichten | © Ralf Kieven (1VIER.com)

2010: Geburtsstunde der GT-Weltmeisterschaft

Im Jahr 2010 wurde Stéphane Ratels langersehnter Traum Realität: Mitte April schlug in Abu Dhabi die Geburtsstunde der FIA-GT1-Weltmeisterschaft. Doch alsbald wurden die Unkenrufe böser Zungen lauter und sprachen schon zum damaligen Zeitpunkt von einer Totgeburt. Faktisch ersetzte Ratel ein Provisorium durch ein anderes. Bereits die letzte Saison der FIA-GT-Meisterschaft gestaltete die SRO in Gestalt eines Interimsjahr gestaltet, als die Veranstalter mit dem Ford GT und dem Nissan GT-R erste GT1-Fahrzeuge nach dem neuen Regelwerk integrierten. In der Debütsaison füllten schließlich alte GT1-Rennwagen das Fahrerlager auf. Ratel zeigte dennoch Stehvermögen.

Zeitgleich legte der ACO den Grundstein für seine eigene Weltmeisterschaft. Der Automobilklub des Westens organisierte in den Jahren 2010 und 2011 den Intercontinental Le Mans Cup, welcher sich aus den Meisterschaften ALMS, LMS und AsLMS zusammensetzte – und zweimal obsiegte Peugeot. Allerdings zum Leidwesen der LMS-Meisterschaft, welche in puncto Starterzahlen zunehmend einknickte.

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Apropos ALMS: In den Vereinigten Staaten tat derweil ebenfalls eine Umstrukturierung not. Nachdem die IMSA Vorjahr die GTC-Kategorie als Unterbau errichtet hatte, beschloss die Organisation sodann, die Prototypenklassen LMP1 und LMP2 zusammenzulegen und die LMPC einzubinden. Dessen ungeachtet herrschte in der GT-Riege Hochkonjunktur: In der großen Grande-Touring-Wertung tummelten sich Fahrzeuge wie Ford GT, Jaguar RSR, Panoz Abruzzi und BMW M3.

Auf dem Nürburgring glückte Porsche beinahe die Sensation. Der Weissacher Traditionshersteller schickte beim 24-Stunen-Klassiker in der Vulkaneifel den Porsche 997 GT3 R Hybrid ins Rennen, pilotiert von Jörg Bergmeister, Richard Lietz, Marco Holzer und Martin Ragginger. Allerdings rollte das mobile Rennlabor, in Führung liegend, aufgrund einer defekten Ölpumpe mit einem kapitalen Motorschaden aus. Stattdessen beendeten Jörg Müller Augusto Farfus, Uwe Alzen und Pedro Lamy im BMW M3 GT2 die Porsche-Siegesserie und kletterten auf die oberste Podeststufe.