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Audi bestritt im Jahr 2016 seine letzte FIA-WEC-Saison | © Maximilian Graf

2016: Exodus des VAG-Konzerns

Angesichts der Abgasaffäre im Vorjahr stand die Saison 2016 für die Volkswagen-Töchter unter ungünstigen Auspizien. Daher fühlten sich Audi und Porsche bemüßigt, ihr Engagement in der Langstrecken-WM zurückzufahren, starteten bei den 24 Stunden von Le Mans mit jeweils nur zwei Sportwagen anstelle der bisherigen Flotte von drei Prototypen. Sodann verdichten sich jedoch die Anzeichen: Der Sarthe-Seriensieger aus Neuburg an der Donau verlässt die FIA WEC.

Im Herbst bestätigte Audi die Spekulationen schließlich offiziell: Nach siebzehn Jahren verkündete die Marke mit den vier Ringen ihren Ausstieg aus dem LMP-Geschäft und ebnete gleichsam den Pfad zum VAG-Exodus. Denn in der darauffolgenden Jahr teilte auch Konzernbruder Porsche sein Forfait. Nach dessen Fortgang kann man sich des Eindrucks nicht verschließen: Nach nur einem Jahrfünft scheint die Langstrecken-WM im Niedergang begriffen.

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Und was geschah auf dem Asphalt? Die Sportkommissare erlegten Mercedes-AMG nach der Qualifikation zu den 24 Stunden von Spa-Francorchamps eine beispiellose Strafe auf. Wegen eines manipulierten Motorenkennfeldes erkannten die Regelhüter den Sternenkriegern sämtliche Super-Pole-Rundenzeiten ab und sanktionierten dieses Vergehen überdies mit einer fünfminütigen Stop-and-Go-Strafe, welche die Fahrer während der ersten halben Stunde unter grüner Flagge absitzen mussten.

Ein Kuriosum: Der Guia Circuit Macao leistete abermalig seiner Reputation als unfallträchtigem Straßenkurs Genüge. Nach einem Neustart bei fünfzehnminütiger Restzeit ging Laurens Vanthoor der Gewalt über seinen Audi R8 LMS verlustig, schlug in die Leitplanke ein und drehte sich aufs Dach. Trotz seines halben Saltos gewann der Porsche-Werkspilot in spe den GT-Weltpokal, da die Renndirektion das Ergebnis vor dem Abbruch zum Endklassement deklarierte.