Macao: David Coulthard verhöhnt Lucas di Grassi

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Lucas di Grassi unterbreitete einen Vorschlag zur Unfallprävention | © Kevin Pecks (1VIER.com)

Aufgrund der Massenkollision beim GT-Weltpokal auf dem Guia Circuit unterbreitete Lucas di Grassi einen Vorschlag zur Unfallvermeidung. Seine Idee: ein autonomes Flaggensignalsystem. Auf diese Empfehlung reagierte David Coulthard mit Hohnworten. Sein Gegenvorschlag: ein Frühwarnsystem zur Idiotenerkennung.

Nach der Massenkarambolage im Qualifikationsrennen zum GT-Weltpokal in Macao, dem zwölf der zwanzig GT3-Sportwagen zum Opfer fielen, unterbreitetete Unfallfahrer Lucas di Grassi einen Vorschlag, um derlei Desaster in Zukunft abzuwenden. Seine Empfehlung beinhaltet gleichsam eine automatische Unfallerkennung, welche den Piloten im Vorhinein warnt, um dessen Aufmerksamkeit in der entsprechenden Passage zu erhöhen.

Solch eine prophylaktische Maßnahme könne die Konsequenzen eines Unfalls reduzieren, bestenfalls einen Havarie wie am vergangenen Samstag verhindern. „Nach den Vorkommnissen beim GT-Rennen in Macao ist es an der Zeit, ein automatisiertes Fahrerwarnsystem zu entwickeln, basierend auf einem GPS und einem Beschleunigungsmesser sämtlicher Fahrzeug auf der Strecke“, erklärt di Grassi in seinem Twitter-Kanal. „Dies könnte solche Unfälle vermeiden oder zumindest das Ausmaß vermindern.“

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Allerdings brachte di Grassi jene Idee vornehmlich Spott ein. Denn David Coulthard antwortete mit unzweideutigem Sarkasmus auf diesen Ratschlag zur zukünftigen Unfallprävention. „Lasst uns ebenso ein Instrument zur Idiotenerkennung entwickeln und ein Frühwarnsystem für schlechte Investitionen, um eine Form virtuellen Lebens für ein perfektes Leben zu erlangen“, höhnt der ehemalige Formel-1-Pilot.

Coulthard: „Auf diesem Wege hätte ich ein Siegertyp werden können“

Im selben Atemzug rekurrierte Coulthard mit selbstreferenziellem Zynismus auf seine eigene Erfolglosigkeit. „Auf diesem Wege hätte ich ein Siegertyp werden können“, meint der vormalige Formel-1-Athlet in seiner Twitter-Reaktion. Unbeschadet dieser Provokation erwiderte di Grassi den entgegengebrachten Spott mit Besonnenheit, präzisierte seinen konturierten Vorschlag daraufhin noch einmal.

Seine Überlegung ziele quasi auf autonome Flaggensignale ab. „Ich habe lediglich ein automatisches Gelbe-Flaggen-System vorgeschlagen, welches den Fahrer augenblicklich informiert, wenn sich irgendwo ein Unfall ereignet hat – unabhängig von der Reaktionszeit der Sportwarte und der Rennleitung“, erläuterte der Audi-Pilot. Und fügte hinzu: „Aber ich mag im Übrigen unorganische Lebensformen.“

Anschließend legte di Grassi seinen grundlegend Standpunkt im Hinblick auf die Fortentwicklung der Sicherheitsvorkehrungen dar. „Ich werde unentwegt die Sicherheit im Motorsport vorantreiben“, betont di Grassi. „Aber lediglich Sicherheitsmaßnahmen, die Sinn ergeben. Ich halte Halo zum Beispiel nicht für den richtigen Wegen nach vorne. Es müsste bessere Alternativen geben.“

In der Tat entzündete sich an der Massenkollision im Samstagslauf des GT-Weltpokals abermalig eine Diskussion über die Sinnhaftigkeit der Veranstaltung auf dem Guia Circuit. Beim Grand Prix im Gassenlabyrinth Macaos waren derartige Unfälle in der Vergangenheit eigentlich die Regel, nicht die Ausnahme. Zumal das Qualifikationsrennen sodann nur acht Fahrer bestritten. Im entscheidenden Gefecht am Sonntag gingen zumindest zwölf der zwanzig gemeldeten Renner an den Start.