Langstrecken-WM: Warum Toyota weitermachen sollte

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Drei Gründe, warum Toyota weitermachen sollte | © Toyota Motorsport GmbH

Porsche zieht sich zum Saisonende zurück, Peugeot verneint ein LMP1-Programm in unmittelbarerer Zukunft. Daher unken bereits die ersten Skeptiker, der letzte verbliebene Hersteller gebe seinen Ausstieg in Kürze bekannt. Drei Gründe, warum Toyota sein Engagement in der Langstrecken-WM dennoch fortführen sollte.

Die LMP1-Kategorie siecht bemitleidenswert dahin. Nach dem Fortgang Audis und dem darauffolgendem Porsche-Rückzug hat nun auch Peugeot halboffiziell mitgeteilt, von einer Teilnahme an den 24 Stunden von Le Mans in mittelfristiger Zukunft abzusehen. Daraufhin ertönten sogleich Kassandrarufe, Toyota solle die Oberklasse des Langstreckensports nun mit dem Coup de grâce – endlich – erlösen.

Damit würde TMG dem Spuk jählings ein Ende bereiten, das Gespenst des namenlosen neuen Herstellers vertreiben. Der ACO geriete hinsichtlich der Buhlerei um ein weiteres Werk vorerst nicht mehr in Erklärungsnöte. Außerdem müsste sich der ACO auch nicht um die Angleichung der Hybridprototypen und der konventionellen Sportwagen bemühen – einem aussichtslosem Unterfangen, dem sich der Automobilklub bislang hingebungsvoll-gleichgültig zuwandte.

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Aber, ungeachtet der jedweder Missstände im Endurance-Spitzensegment: Es gibt triftige Gründe, warum Toyota mit seiner Kölner Rennabteilung das Programm in der LMP1-Division nichtsdestoweniger weiterführen sollte. SportsCar-Info nennt derer drei. Unterdessen schimmerte bereits während der vergangenen Wochen durch, Toyota wolle im Oktober einen endgültigen Entschluss fassen.

Erstens: Die offene Rechnung

Toyota ist in Le Mans weiterhin sieglos. Seit Anbeginn seines Engagements lastet gleichsam ein Fluch auf dem fernöstlichen Konstrukteur. Selbst in diesem Jahr, als das TMG-Gespann lediglich die Ziellinie hätte erreichen müssen, scheiterte die Delegation aus dem Land der aufgehenden Sonne. Ohne ernstliche Konkurrenz wäre Toyota nun imstande, mehr oder minder mühelos den langersehnten Sieg an der Sarthe zu erringen.

Das Argument, ein gegnerloser Le-Mans-Triumph sei wert- und bedeutungslos ist dahingegen nicht stichhaltig. Als Audi seinen ersten Erfolg im Département Sarthe davontrug, trat die Marke mit den vier Ringen de facto gleichermaßen ohne bedrohliche Rivalen an. Auch Konzernschwester Porsche konkurrierte während der achtziger Jahre großenteils mit seinen eigenen Kunden. Letztlich: In ferner Zukunft fragt niemand nach den Umständen des Erfolges.