Langstrecken-WM: Toyota berät über Zukunft, McLaren und Wirth Research zeigen LMP1-Interesse

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Wie geht es mit Toyota weiter? | © Christian Moskopp (1VIER.com)

Im Oktober entscheidet Toyota offenbar über seine Sportwagen-Zukunft. Darüber hinaus prüfen McLaren und Wirth Research einen Einstieg in die LMP1-Wertung. Außerdem peilt Proton Competition den Start mit einem Zwei-Wagen-Gespanns an. Ein Nachrichtenspiegel.

Entscheidung zu Toyotas Zukunft fällt im Oktober

Laut Pascal Vasselon, seines Zeichen technischer Direktor bei Toyota Motorsport, trifft der japanische Hersteller im Oktober die Entscheidung der LMP1-Kategorie die Treue zu halten oder nicht. „Wir benötigen mehr Informationen, und dann können wir uns entscheiden. Wie wird der neue Kalender umgesetzt und welche neuen Mitstreiter wird es geben?“, sagt der Franzose im Interview bei Motorsport.com.

„Falls wir über die laufende Saison in der Langstrecken-WM blieben, würden wir über die Saison 2020 hinaus in der Weltmeisterschaft verharren und die neuen Mitstreiter willkommen heißen“, so Vasselon weiter. Ein mögliches Szenario für nächstes Jahr wäre ein reduziertes Programm – sprich eine partielle Teilnahme. Möglich wären Starts in Le Mans, Spa-Francorchamps und Fuji.

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McLaren bekundet Interesse an der LMP1-Division

McLaren evaluiert eine Rückkehr in den Spitzensportwagensport. Diese könnte in der Langstrecken-WM oder der IMSA-Meisterschaft liegen. Jedoch müsste der ACO und die FIA den Reset-Knopf für die angeschlagene LMP1-Wertung drücken. McLarens Geschäftsführer Zak Brown ist davon überzeugt, dass die jetzige LMP1-Kategorie nicht überlebensfähig sei. Die Königsklasse des Langstreckensports müsse sich an der LMP2- und DPi-Wertung orientieren.

„Ich bin ein Fan der alten Zeit, als Kundenteams und Werksmannschaften mit dem Porsche 956 oder 962 gegeneinander antraten und beide siegfähig waren. Unter dem aktuellen Reglement ist dies allerdings nicht möglich. Aber schafft der Veranstalter den Erfolg, den Geist und die Kostendeckelung der LMP2- und DPi-Wertung auf die LMP1-Division zu übertragen, dann sind wir sehr interessiert“, erläutert Brown gegenüber Autosport.

Kosten und Nutzen ständen in der aktuellen LMP1-Klasse in keinem Verhältnis. „Eine Saison mit einem LMP2-Fahrzeug kostet ungefähr fünf Millionen Euro, dabei sind die Fahrzeuge genauso schnell wie die LMP1-Autos von vor ein paar Jahren. Würde man die Lehren aus den LMP2-Regularien auf die LMP1-Wertung übertragen und eine Budgetobergrenze von um die zwanzig Millionen Euro einführen, wären wir auch interessiert“, erklärt Brown weiter.

Letztlich befürworte Brown allerdings eine Annäherung an die IMSA. „Eine weitere Alternative an der wir interessiert sind, wäre eine Übernahme der momentanen DPi-Regularien. Die Entwicklung von Technologien ist ein wichtiger Bestandteil des Motorsports, darf aber nicht der einzige Grund sein ihn zu betreiben. Am Ende des Tages ist der Motorsport ein Marketinginstrument“, resümiert Brown.