Nürburgring: Aust Motorsport siegt nach Intervention der Rennleitung

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Aust Motorsport feierte seinen ersten Rennsieg im ADAC GT Masters | © Gruppe C

Aust Motorsport hat im Sonntagsdurchgang auf dem Nürburgring seinen ersten ADAC-GT-Masters-Sieg errungen. Kelvin van der Linde und Markus Pommer triumphierten nach einer Intervention der Rennleitung. Denn die Regelaufseher forderten das Team Schnitzer auf, sich zurückfallen zu lassen.

In einem ereignisreichen Sonntagslauf des ADAC GT Masters auf der Kurzanbindung des Nürburgrings hat Aust Motorsport auf unkonventionelle Weise den Erfolg für sich reklamiert. Ein einwandfreier Pflichtstopp gereichte dem Audi-Gespann zunächst nicht zum Vorteil, jedoch beförderte eine Intervention der Rennleitung Kelvin van der Linde und Markus Pommer letzten Endes an die vorderste Stelle im Klassement.

Damit trug Aust Motorsport seinen Premierensieg im ADAC GT Masters davon. Auch Pommer erklomm zum ersten Mal die höchste Stufe des Podiums. Demgegenüber musste das Team Schnitzer, von der Poleposition begonnen, mit der Silbertrophäe vorliebnehmen. Das BMW-Ensemble büßte die Führung aufgrund eines regelwidrigen Defensivmanövers beim obligatorischen Boxenbesuch ein.

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Unbeschadet eines ungewandten Starts verwaltete Philipp Eng zunächst für das Team Schnitzer die Spitzenposition, ehe der BMW-Werksfahrer an seinen Stallgefährten Nick Catsburg übergab. Dank einer rascheren Durchführung des Pilotentausches ging Aust Motorsport jedoch daran, in der Boxengasse einen Positionsverschiebung herbeizuführen. Den Überholvorgang suchte das Team Schnitzer zu parieren.

Jules Gounon bleibt Tabellenführer

Daraufhin verließen Catsburg und Pommer parallel, Seite an Seite die Boxengasse – mit dem besseren Ausgang für das Team Schnitzer. Allerdings forderten die Sportkommissare Catsburg infolgedessen auf, den Audi-Kontrahenten wieder passieren zu lassen. Die Würfel waren also gefallen. Das Podium komplettierten die Audi-Markenkollegen von Land Motorsport: Christopher Haase und Jeffrey Schmidt, der somit auch in der Juniorenwertung reüssierte.

Den vierten Platz belegte Grasser Racing mit seinen Lamborghini-Piloten Christian Engelhart und Rolf Ineichen, der folglich das beste Resultat der Herrenfahrerriege erzielte. Auf den weiteren Rängen ordneten sich nochmals zwei Audi-Besatzungen ein. Dabei behauptete sich Aust Motorsport mit Dennis Marschall und Patric Niederhauser gegen Land Motorsport mit Christopher Mies und Connor De Phillippi.

Siebente wurde Indy Dontje und Maximilian Buhk, womit HTP Motorsport innerhalb der Mercedes-AMG-Sektion obenauf war. Platz acht ertrotzte Callaway Competition. Mit der Unterstützung des Reservefahrers Albert Costa sammelte Tabellenführer Jules Gounon somit zumindest noch drei Zähler. Dagegen arbeitete sich BMW-Konkurrent Eng dank des zweiten Platzes in der Gesamtwertung empor. Die Differenz beträgt allerdings noch achtunddreißig Punkte.

Zweimaliges Pech für Herberth Motorsport

Für Herberth Motorsport stand das zweite Gefecht in der Vulkaneifel wiederum unter einem Unstern. Ein Blitzstart katapultierte Sven Müller zu Beginn des Wettbewerbs aus dem Mittelfeld auf die zweite Position. Dabei verließ der Porsche-Werksathlet allerdings schon seinen Formationsblock, bevor die Ampellichter erloschen waren. Diesen Verstoß ahndeten die Regelaufseher mit einer Fünf-Sekunden-Strafe.

Wegen der zusätzlichen Standzeit geriet Herberth Motorsport nach seinem pflichtmäßigen Boxenaufenthalt erwartungsgemäß ins Hintertreffen. Schlussendlich fiel Robert Renauer obendrein einer Kollision zum Opfer, weshalb dem Porsche-Rennstall nicht einmal eine Zielankunft auf den Punkterängen vergönnt war. Im Duell mit Gounon ließ Renauer in der Mercedes-Arena eine zu große Lücke klaffen, weshalb die beiden Kontrahenten aneinander gerieten.

An neunter Stelle kreuzte das Lamborghini-Doppel Ezequiel Perez Companc und Mirko Bortolotti für Grasser Racing die Ziellinie. Auf dem zehnten Rang erblickte derweil das Porsche-Duo Mathieu Jaminet und Michael Ammermüller des Teams 75 Bernhard die schwarz-weiß karierte Flagge. Nach einer anderthalbmonatigen Pause gastiert das ADAC GT Masters zur vorletzten Saisonrunde auf dem Sachsenring. Das Finale findet am vorletzten Septemberwochenende in Hockenheim statt.