#7 | M-Sport | Bentley Continental GT3
Wie im Jahr 2014 reist Bentley mit viel Rückenwind nach Spa-Francorchamps. Genau wie damals konnten die Briten die Generalprobe in Le Castellet gewinnen. Jedoch hoffen die Bentley Boys auf einen besseren Ausgang. Seinerzeit schaffte es M-Sport nicht ein Fahrzeug unter die besten Zehn zu bringen. Im vergangenen Jahr sah es dahingen schon viel besser aus. Bis zum letzten Boxenstopp lag die Edelmarke an der Spitze des Klassements. Dann versagten der Bentley-Boxencrew die Nerven und BMW erbte einen hartumkämpften Sieg.
Doch in diesem Jahr soll alles anders laufen. Während nahezu die gesamte Konkurrenz in Südfrankreich mit Zuverlässigkeitsdefiziten zu kämpfen hatte, fuhr eines der Schlachtschiffe aus Crewe ein perfektes Rennen und krönte sich verdient zum Sieger des Tausend-Kilometer-Rennens auf dem Circuit Paul Ricard. Dieses Fahrzeug war aber nicht jenes von Steven Kane, Guy Smith und Oliver Jarvis. Beim Gefährt des Trios streikte mehrfach die Elektronik und Jarvis fing sich einen Reifenschaden ein.
Die Fahrerzusammenstellung hat jedenfalls alle Male das Zeug dazu, in Spa-Francorchamps zu triumphieren. Kane ist seit Jahren fester Bestandteil des Werkskaders von der VW-Tochter. Der Brite ist nicht der schnellste Pilot, aber ein sehr konstanter Fahrer. Jarvis bewegte bei Audi in den letzten Jahren Rennfahrzeuge in allen Klassen – von GT3, über DTM, bis hin zur LMP1. Seinen größten Erfolg neben dem Macao-Grand-Prix-Sieg sicherte sich der Brite aber im Oreca 07 von Jackie Chan DC Racing in Le Mans vor wenigen Wochen. Sogar der Gesamtsieg war vier Stunden vor Rennende in greifbarer Nähe.
Smiths größter Karriereerfolg datiert im Jahr 2003, als der Langstreckenpilot zusammen mit Rinaldo Capello und Tom Kristensen die 24 Stunden von Le Mans gewann – im Bentley Speed 8. Somit würde sich für den Mann aus Beverley der Kreis schließen.
Im Endeffekt hat diese Crew alles beisammen, um Bentleys ersten Sieg in den Ardennen zu sichern. Smith und Kane sind konstante Kutscher und mit Jarvis haben sie einen pfeilschnellen dritten Piloten mit an Bord. Wenn der Continental GT3 hält, dürfen sich die Bentley Boys berechtigte Hoffnungen auf den Erfolg machen. Schafft es M-Sport den fehlerfreien Auftritt aus Frankreich zu wiederholen, dann dürfte Bentley kaum zu schlagen sein. Dennoch ist die Einsatzmannschaft immer für einen Fauxpas gut. (Gereon Radomski)
