Spa-Francorchamps: Toyota beendet die Generalprobe mit einem Doppelsieg

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Toyota setzte sich bei der Generalprobe in Spa-Francorchamps durch | © Julian Schmidt

Toyota fährt mit zwei Siegen auf der Habenseite nach Le Mans. Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima haben das zweite WEC-Saisonrennen in Spa-Francorchamps gewonnen und Toyota einen Doppelsieg ermöglicht. Gleichwohl muss man anmerken, dass Porsche nach wie vor mit der Le-Mans-Spezifikation unterwegs ist.

Das Toyota-Team hat nach dem Saisonauftakt in Silverstone auch die WEC-Generalprobe in Spa-Francorchamps vor dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewonnen. Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima heißt das siegreiche Trio. Nach 173 Runden überquerte Buemi mit lediglich 1,992 Sekunden Vorsprung die Ziellinie vor seinem Teamkollegen Kamui Kobayashi.

Für Toyota war es das erste Rennen mit drei Autos und gleichzeitig der erste Test des Aerodynamikpakets für den Circuit de la Sarthe. Allerdings kommt der TS050 mit wenig Abtrieb, gesteuert vom neuen Gespann Nicolas Lapierre, Stéphane Sarrazin und Yuji Kunimoto, nur auf Rang fünf ins Ziel – der langsamste der LMP1-Werkswagen.

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Abtrieb schlägt Höchstgeschwindigkeit

Dass Toyota vor Porsche gewinnt lässt sich damit teilweise auf die Aerodynamik zurückführen. Die Führenden verfügen über die reguläre Spezifikation, im Gegensatz zu Porsche, die bereits mit einer geschwindigkeitsoptimierten Konfiguration unterwegs sind. Daneben spielt den Japanern aus Köln das richtige Timing und etwas Glück in die Karten.

In einem ereignisarmen Rennen mit zwei virtuellen Safety-Car-Phasen erwischt Porsche ungünstige Zeitpunkte für den Boxenstopp – unmittelbar vor der Neutralisierung – während Toyota erst in der Gelbphase stoppt. Der besserplatzierte Wagen von Schlussfahrer Brendon Hartley verliert damit die Chance, am Schlussspurt teilzunehmen. Der Wagen der Polesitter erreicht das Ziel auf Rang vier. Gleichwohl ist der Vorsprung zum dritten Toyota gravierend. Ein Fingerzeig für Le Mans?

Überzeugend ist auf ganzer Linie der Auftritt von Roman Russinow, Alexander Lynn und Pierre Thiriet (G-Drive Racing). Profipilot Lynn führt die Mannschaft in bestechender Form zum Sieg, nachdem er das Auto am Samstag auf die Poleposition gestellt hatte. Rebellion Racing sichert sich mit fast einer Minute Rückstand Platz zwei, DC Racing nimmt den Bronzepokal in Empfang.

Ferrari zeigt spannendes GT-Duell

Für die größte Unterhaltung auf der Strecke sorgte das Team Ferrari in der GTE-Pro im Kampf mit sich selbst. Davide Rigon und Sam Bird konnten ihren Teamkollegen James Calado und Alessandro Pier Guidi den Sieg abtrotzen. Letztere haben in der Schlussstunde deutlich an Boden verloren. Beide Ford folgen mit Respektabstand, Porsche verliert über die sechs Stunden eine Runde gegen die Italiener.

Weltmeister Aston Martin ist auch in Spa ein Schatten seiner selbst. Mit zwei Runden Rückstand muss die britische Truppe aus den Ardennen abreisen – mit dem Trost, dass Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Mathias Lauda die Amateurkategorie gewonnen haben. Für den WEC-Tross geht es in vier Wochen weiter beim Testtag in Le Mans – weitere vierzehn Tage später folgt das traditionelle 24-Stunden-Rennen.