Langstrecken-WM: Porsche zweifelt an Legalität des Toyota-Prototyps

785
Profitiert Toyota von einer Grauzone im LMP1-Regularium? | © Toyota Motorsport GmbH

Gereicht Toyota eine Grauzone im LMP1-Reglement zum Vorteil? Zumindest stellt Porsche diese Vermutung an. Daher fordert der Konstrukteur aus Stuttgart-Zuffenhausen eine Klarstellung seitens des Veranstalters FIA. Besagte Skepsis gärt augenscheinlich schon seit dem WM-Prolog in Monza.

Offenbar zweifelt Porsche an der Legalität des Toyota-Prototyps TS050 Hybrid. Über seine Skepsis unterrichtete der Stuttgarter Konstrukteur darum die zuständige FIA-Instanz. Ebenjene solle überprüfen, inwieweit dem TMG-Gespann eventuell auslegungsbedürftige Stellen im LMP1-Regularium zum Vorteil gereichen. Nach den Informationen von Motorsport-Total.com kreise die Diskussion um die Frage, ob Toyota den „Geist des Reglements“ verletzte.

Bislang beschränke sich die Angelegenheit allerdings nur auf FIA und Porsche. Denn den Toyota-Rennstall selbst habe Porsche über die vorgebliche Illegalität des TS050-Hybridsportwagens nicht in Kenntnis gesetzt. Überdies habe Porsche das Gefährt von Gazoo Racing bereits beim WM-Prolog in Monza beäugt, ehe anlässlich der Saisoneröffnung in Silverstone schließlich die ein oder anderen Bedenken hinsichtlich der Regelkonformität aufkeimten.

- Anzeige -

Sowohl FIA als auch Porsche hüllen allerdings den Mantel der Verschwiegenheit über die Vorgänge auf der Hinterbühne der Langstrecken-WM. Allerdings hege der amtierende Weltmeister ein inhärentes Interesse, vor dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans Klarheit in dieser Sache zu schaffen. Andererseits: Die Regelwächter haben den Toyota TS050 eigentlich homologiert. Ergo müsste der Renner regelkonform sein.

Ein erkennbare Besserstellung Toyotas durch etwaiges Ausnutzen von Regelwerkslücken lässt sich bislang allerdings nur bedingt aus den bisherigen Ergebnissen herausarbeiten. Schließlich verwenden die rivalisierenden Hersteller hinsichtlich der Aerodynamikpakete gegenläufige Strategien. In Silverstone dominierte Toyota zwar das Training, Porsche schloss im Rennen jedoch auf. In Spa-Francorchamps agierten die beiden Widersacher bis dato mehr oder minder auf Augenhöhe.