VLN-Kommentar: Auf Kaffeefahrt durch die Eifel

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Ist Porsche in die BoP-Falle getappt? | © Ralf Kieven

Ein Appell an die Hersteller

Was sagt uns das? Genau: nichts. Das Rennergebnis lässt uns mit zahlreichen Fragezeichen zurück. Ist Porsche so stark und BMW so schwach? Oder spielt BMW einfach nur am besten Poker? Ist es Zufall, dass Audi und Mercedes-Benz fast geschlossen gleichschnell (oder gleichlangsam) ins Ziel rollen? Und welche Konsequenzen zieht der ADAC nun daraus?

Fakt ist: Ein Hersteller, der sich vor dem 24-Stunden-Rennen als dominant herausstellt, bekommt Zusatzgewicht, weniger Ladedruck oder weniger Leistung – oder womöglich alles zusammen. Die Frage heutzutage ist aber, ob die anderen ihn nur dominant aussehen lassen. In dieser Zwickmühle befindet sich der ADAC seit mehreren Jahren.

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Im vergangenen Jahr fuhr Audi zwei Siege bei den ersten drei VLN-Rennen ein – und spielte dann beim 24-Stunden-Rennen eine eher untergeordnete Rolle. Mercedes-Benz hingegen hielt sich vornehm zurück und trumpfte beim Highlight dann mit den ersten vier Plätzen auf. In diesem Jahr sieht es bislang so aus, als ob Audi aus dem Fehler gelernt hat – und Porsche nun in die Falle getappt ist.

Doch welchen anderen Ansatzpunkt, als die offensichtliche Leistungsfähigkeit, hat der ADAC, um die Fahrzeuge auszubalancieren? Das System Balance of Performance ist richtig. Jedoch wird nur am Nürburgring so offensichtlich geblufft. Der ADAC hat die Aufgabe, dies zu erkennen und zu unterbinden. Der Appell geht jedoch an die Hersteller, den Fair-Play-Gedanken nicht zu vergessen. Bei allem investierten Geld und der generierten Aufmerksamkeit, lässt sich ein echter Kampf auf Augenhöhe doch immer noch am besten vermarkten. Oder nicht?