Olaf Manthey: „Es geht um die Zukunft des Breitensports auf der Nordschleife“

3710
Olaf Manthey stellt Überlegungen zur Sicherung des Breitensports an | © VLN Presse

Um die Fortexistenz des Breitensports auf der Nürburgring-Nordschleife zu gewähren, fordert Olaf Manthey auf, den Dialog zu suchen. Sowohl die Organisatoren als auch die Teilnehmer müssten ein zukunftsträchtiges Konzept erarbeiten. Es bedürfe ein „Höchstmaß an Professionalität“ – in der VLN und beim 24-Stunden-Rennen.

Olaf Manthey appelliert sowohl an die Veranstalter als auch die Teilnehmer, ein zukunftsträchtiges Konzept auszuarbeiten, um den langfristigen Fortbestand des Breitensports auf der Nürburgring-Nordschleife zu garantieren. „So, wie es die letzten Jahre gelaufen ist, kann es jedenfalls nicht weitergehen“, mahnt der ehemalige Teamchef in seiner Racing-News-Kolumne. Die gegenwärtige Vorgangsweise leiste den vorwaltenden Gegebenheiten nicht Genüge.

Der Hintergrund: Zum einen herrscht ein Nebeneinander von professionellen und semiprofessionellen Rennställen, denen mitunter partielle – oder auch umfängliche Werksunterstützung zuteilwird. Darüber hinaus existieren verschiedene Geschäftsmodelle wie die Vermietung von Cockpits oder die zahlreichen Kundensportprogramme der Hersteller. Zum anderen hat der Wettbewerb aus technischer Perspektive an Komplexität gewonnen.

- Anzeige -

Die Entwicklungen tangierten nicht nur die VLN-Langstreckenmeisterschaft, sondern auch das 24-Stunden-Rennen nebst Qualifikationsveranstaltung. „Es geht um die Zukunft des Breitensports auf der Nordschleife. Es geht um das große Ganze – und das ganz Große“, kehrt Manthey hervor. Daher sei es angezeigt, in den Dialog zu treten. Die Veranstaltergemeinschaft, der ADAC Nordrhein, der ILN-Zusammenschluss sowie die Streckenbetreiber müssten zusammenarbeiten.

Manthey: „Wenn er das nicht mehr kann, ist es der Anfang vom Ende“

Es tue ein „Höchstmaß an Professionalität“ not, um den Erhalt des Breitensports – in Koexistenz mit dem Profitum – sicherzustellen. „Das zukünftige Format des Langstreckensports auf der Nordschleife muss zu einer hochwertigen und professionellen Kommunikationsplattform für Automobilhersteller, Sponsoren und Werbepartner entwickelt werden“, untermauert Manthey seinen Standpunkt.

Dabei dürfe niemand dem Phantasma aufsitzen, man könne die Probleme der Gegenwart mit Strategien der Vergangenheit lösen. „Die, die das glauben und wollen, sind Ewiggestrige, sie träumen, aber nicht von der sicheren Zukunft, sondern von der verklärten Vergangenheit“, vermeint Manthey. Eine erste Maßnahme, um den Breitensport zu schützen, stehe bereits in Kraft: eine Erhöhung der GT3-Nenngelder, um kleine Mannschaften finanziell zu entlasten.

Sofern die Anliegen der Kleinen keine Beachtung fänden, beschwört Manthey gar das Worts-Case-Szenario herauf. „Denn auch und gerade der Amateur, der mit seinem Ford Transit und dem Serientourenwagen auf dem Anhänger ins Fahrerlager fährt, muss in fünf oder zehn Jahren auf der Nordschleife Rennen bestreiten können. Wenn er das nicht mehr kann, ist es der Anfang vom Ende.“