Sebring: Wird die Cadillac-Dominanz gebrochen?

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Geht Cadillac in Sebring als haushoher Favorit ins Rennen? | © IMSA

Am Samstag startet die fünfundsechzigste Ausgabe der Zwölf Stunden von Sebring. Insgesamt kämpfen elf Prototypen um den Gesamtsieg. Nach dem bisherigen Saisonverlauf kommen die folgenden Fragen auf: Dominiert Cadillac weiterhin, können die anderen DPi-Hersteller ein Wort mitreden oder hat am Ende eine LMP2-Mannschaft den längeren Atem?

Nach der starken Vorstellung Cadillacs bei den 24 Stunden von Daytona war die IMSA gefordert, die Prototypen neu einzustufen. Zu dominant war der Auftritt der Gefährte von Action Express Racing und Wayne Taylor Racing. Daher wurde dem mächtigen V8-Motor aus Michigan vor den offiziellen Testfahrten in Sebring die Luft abgeschnürt. Der Restriktor wurde um anderthalb Millimeter verkleinert.

Zeitgleich durften Mazda und Nissan bei ihren Maschinen höhere Ladedrücke einstellen. Das Feld an der Spitze schrumpfte zwar etwas zusammen, doch Cadillac fuhr immer noch vorne weg. Folglich überarbeitete die IMSA zum wiederholten Male die Einstufung der Prototypen. Im Mittelpunkt standen erneut die Cadillac-Sportwagen. Der Cadillac DPi V-R musste zwanzig Kilogramm zuladen und den Luftmengenbegrenzer um weitere 0,6 Millimeter verkleinern. Alle anderen DPi- und LMP2-Fahrzeuge blieben unangetastet.

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Doch reichen diese Änderungen für einen offenen Schlagabtausch?

Was spricht dafür?

Der Abstand zwischen Cadillac und Verfolgern betrug beim Testtag sieben Zehntelsekunden. Dafür war vor allem die Oreca-Mannschaft JDC-Miler Motorsports verantwortlich. Ebenfalls mit seinem Oreca 07 kehrt Rebellion Racing zurück. Die Schweizer haben wie schon in Daytona Neel Jani, Nick Heidfeld und Sébastien Buemi mit im Schlepptau.

Neben der besseren Fahrerpaarung von Rebellion gegenüber JDC-Miler spricht der Vorteil des Topspeeds für Oreca. Der französische LMP2-Bolide war das schnellste Geschoss auf dem Flughafenkurs in Florida. Die Laserschranke verbuchte am Ende der Gegengeraden einen Wert von 278 Kilometer pro Stunde. Beide Mazda-DPi-Renner waren zwei Kilometer pro Stunde langsamer, Cadillac sogar vier.

Und dieser Wert wird weiter auseinander klaffen – dank überarbeiteter Balance of Performance. Nissans Defizit betrug hier knapp fünf Kilometer pro Stunde. Einzig komplett unterlegen ist der Multimatic-Riley-Prototyp: Über zehn Kilometer pro Stunde fehlten dem amerikanischen LMP2.

Somit dürften die Cadillac-Gefährte in direkten Beschleunigungsduellen mit Mazda und Oreca das Nachsehen haben – vor allem im dichten Verkehr von Sebring ein nicht zu verachtender Faktor. Sechsundvierzig, davon alleine einundzwanzig in der GTD-Division, Nennungen sind für den Langstrecken-Klassiker insgesamt eingegangen.