Langstrecken-WM: Sébastien Buemi fehlt beim Prolog, WRT liebäugelt mit LMP2

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Überblick der WM-Neuigkeiten im Januar | © Porsche

Um an der Formel E teilzunehmen, verzichtet Sébastien Buemi auf eine Teilnahme am Prolog in Monza. Derweil liebäugelt das W Racing Team mit einem Programm in der LMP2-Klasse. Auf ebenjene Wertung schielt auch António Félix da Costa. Ein Nachrichtenspiegel zur Langstrecken-WM.

Sébastien Buemi verzichtet auf Teilnahme am Prolog

Die TMG-Werksmannschaft hat Sébastien Buemi die Genehmigung erteilt, auf die Teilnahme am WM-Prolog in Monza zu verzichten, um stattdessen an der Formel-E-Veranstaltung in Mexiko-Stadt teilzunehmen. „Toyota wollte mich nicht behindern, sofern wir eine Lösung finden“, erklärt Buemi gegenüber Autosport. „Es ist ein normaler Testtag, und es herrscht keinerlei Anwesenheitspflicht.“

Gleichwohl bürdet sich Buemi damit eine organisatorische Herkulesaufgabe auf, da der Eidgenosse im letzten Augenblick in Lateinamerika eintrifft. „Es ist nicht einfach, weil ich am Samstagmorgen um vier Uhr lande“, merkt Buemi an. „Andererseits habe ich die Gelegenheit, das Rennen zu fahren und verliere somit womöglich nicht die Meisterschaft.“ Zumal sich Buemi bereits in der Vergangenheit solchen Strapazen aussetzte.

Aufgrund der Terminplanung der FIA und des ACO ergibt sich im Sommer eine weitere Terminüberschneidung zwischen der Langstrecken-WM und der Formel-E-Meisterschaft. Die Begegnungen auf dem Nürburgring und in New York finden parallel statt. Daher sind höchstwahrscheinlich weitere Piloten betroffen, die gleichermaßen eine Doppelbelastung während der diesjährigen Saison stemmen.

W Racing Team gebricht es an finanziellen Mitteln

Das W Racing Team trägt sich mit dem Gedanken, irgendwann ein LMP2-Engagement zu schultern – in der Europäischen Le-Mans-Serie, der Langstrecken-WM oder auch bei den 24 Stunden von Le Mans. Im Augenblick gebricht es der WRT-Equipe allerdings an Liquidität. „Das LMP2-Programm befindet sich in der Warteschleife“, erläutert Teamchef Vincent Vosse gegenüber Endurance-Info.

Eine Voraussetzung zur Teilnahme an der LMP2-Liga: Das W Racing Team müsse imstande sein, um den Sieg zu fahren. „Wir treten nur an, falls wir über die finanziellen und sportlichen Ressourcen verfügen, damit wir um den Sieg kämpfen können. Wohin der Weg auch führt, wir beschreiten ihn um zu gewinnen“, betont Vosse. Sofern ein Programm zustande käme, würde WRT das Unternehmen in Kooperation mit Onroak Automotive stemmen.

Zuletzt überraschte das W Racing Team mit einem Gasstart beim ELMS-Halbfinale in Spa-Francorchamps. In diesem Jahr liege das Hauptgewicht der Aktivitäten allerdings auf dem GT3-Sport, wenngleich WRT keine Eventualität ausschließe. „Wir wussten nicht, dass wir 2016 an der LMP2 teilzunehmen“, räumt Vosse ein. „Daher bleibt alles möglich, aber wir streben keinen Start bei den 24 Stunden von Le Mans an.“

António Félix da Costa prüft LMP2-Optionen

Ein weiterer Interessant an der LMP2-Riege: Ergänzend zu seinen Einsätzen in der Formel-E-Serie, zieht António Félix da Costa ein Start im Prototyp in Betracht. Auch die Super Formula steht zur Diskussion. Intention sei es, sich auf das GTE-Programm mit BMW vorzubereiten. Bekanntermaßen haben die Bayrischen Motorenwerken den Athlet aus Portugal als Entwicklungspilot auserwählt.

Obwohl die Planungen noch keine Konturen angenommen haben, hat da Costa konkrete Vorstellungen hinsichtlich seines Vorhabens. „Ich versuche, in einem schönen, schnellen Fahrzeug etwas LMP2-Erfahrung zu sammeln. Ich bin noch ein junger Bursche. Die LMP2 wäre eine großartige Sache, und anschließend kann ich mich mit BMW der Langstrecken-WM im nächsten Jahr zuwenden.“

Provisorische Starterliste nimmt Gestalt an

Indessen nimmt die provisorische Starterliste der Langstrecken-WM peu à peu Gestalt an. Diese umfasst derzeit zweiunddreißig Meldungen – fünf LMP1-, zwölf LMP2-, neun GTE-Pro- und sechs GTE-Am-Sportwagen. Allerdings ist die Fahrerfrage bei zahlreichen Rennställen im Moment noch mit einem Fragezeichen gekennzeichnet. Das endgültige Teilnehmerfeld präsentiert der ACO am 2. Februar.

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