3. Wie verläuft die Premieresaison der DPi-Klasse?
Eine zäsurmarkierende Saison beginnt am letzten Januarwochenende für die IMSA SportsCar Championship. Befand sich die nordamerikanische Sportwagenserie während der vergangenen Jahre gleichsam in einem Interimszustand, geprägt durch Angleichungsversuche der DP- und LMP2-Prototypen, substituiert die DPi-Wertung diese hybride Struktur. Eine erste Betastung gestatteten die Probefahrten in Daytona.
Bei den Testtagen obenan: der Cadillac DPi-V.R. Sowohl Action Express Racing als auch Wayne Taylor Racing vertrauen auf das GM-Produkt und waren bei den Prüffahrten in Daytona Beach zugegen. Mazda Motorsports stellte seinen flammneuen DPi-Prototypen ebenfalls auf den Prüfstand. Beim vierundzwanzigstündigen Auftaktrennen in Daytona tritt ESM Racing den Rivalen darüber hinaus mit einem Nissan DPi entgegen.
Demgegenüber haben sich allerdings auch einige Rennställe für die LMP2-Alternative entschieden. Spirit of Daytona Racing und Starworks Motorsport greifen auf eine Riley-Multimatic-Gibson-Kombination zurück. PR1/Mathiasen Motorsports und Jagonya Ayam wählten wiederum den Ligier JS P217 – gleichermaßen mit dem europäischen Einheitstriebwerk der Marke Gibson. Ferner ermöglicht DragonSpeed einen Vergleich mit der Oreca-Gibson-Variante.
4. Wie entwickelt sich die GT4-Klasse?
Bislang nahm die GT3-Division eine exponierte Stellung ein, seitdem der GT-Sport eine richtiggehende Blütezeit durchlebt. Mittlerweile greift der Boom aber auch auf die GT4-Klasse über, welche bisher tendenziell eine randständige Existenz fristete. Zunächst bedurfte es gewissermaßen einer Geburtshilfe in Gestalt der Light-Extrawertung, anschließend fungierten die GT4-Sportwagen quasi als füllende Elemente der nationalen Starterfelder.
Während der vergangenen Jahre durchlief die GT4-Kategorie aber klammheimlich eine solide Entwicklung; die europäische Meisterschaft stach insbesondere aufgrund ihrer Markenvielfalt hervor. Nun hat die SRO-Gruppe obendrein eine neu Staffelung eingeführt, wodurch der Wettbewerb zukünftig in eine Nord- und Südliga untergliedert ist – aber mit einer Gesamtwertung auf internationaler Ebene.
Obendrein intensivieren die Hersteller ihr Engagement im GT4-Sektor. Nach dem McLaren 570S GT4, dessen Hüllen bereits im Frühjahr fielen, rückten auch der BMW M4 GT4 und der Mercedes-AMG GT4 ins Licht der Öffentlichkeit. Somit stellt sich die Frage, inwieweit der GT4-Klasse ein vergleichbarer Aufschwung gelingt, wie dem großen GT3-Bruder. Und welche Konstrukteure rücken nach?
5. Welche Rolle spielt die TCR-Klasse auf der Nordschleife?
Auch auf der Nordschleife des Nürburgrings fasst die TCR-Kategorie schrittweise Fuß. Nachdem der ADAC Nordrhein schon in der vergangenen Saison eine eigenständige Wertung für ebenjene Fahrzeugklasse installiert hat, reagierte die Veranstaltergemeinschaft auf diese Entwicklung – und richtet ebenfalls eine zusätzliche TCR-Division ein. Bislang traten die Tourenwagen bekanntermaßen in der SP3T-Sparte an.
Und: Man kann sich des Eindrucks nicht verschließen, auch die TCR-Klasse ist begriffen, ihre Erfolgsgeschichte zu schreiben. Nach dem Seat Leon TCR, dem Honda Civic TCR und dem Opel Astra TCR debütierte im Herbst schließlich auch der Audi RS 3 LMS auf dem Eifelaner Traditionskurs. Dabei drängt sich der Vergleich auf: Dazumal ebneten die Audianer den Pfad für einen präzedenzlosen Aufstieg der GT3-Riege. War das eine neuerliche Initialzündung?