Fuji: Toyota gewinnt das Heimrennen

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Kamui Kobayashi hält den Schlussattacken von Loic Duval statt und fährt zum Heimsieg für Toyota
Toyota holt sich einen knappen Heimsieg vor Audi | © FIA WEC

Toyota gewinnt vor heimischen Fans auf der hauseigenen Rennstrecke das WEC-Rennen in Japan. Kamui Kobayashi, Mike Conway und Stéphane Sarrazin konnten sich knapp gegen den Audi von Loïc Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis durchsetzen. Zwischen den drei Herstellern herrschte Chancengleichheit, was das Rennen bis in die letzte Runde spannend machte.

Kamui Kobayashi, Mike Conway und Stéphane Sarrazin heißen die Sieger der Sechs Stunden am Fuji. Die Toyota-Besatzung konnte sich knapp gegen Audi durchsetzen und somit den ersten Saisonsieg in der Langstrecken-Weltmeisterschaft auf heimischem Boden festmachen. Vor eigener Kulisse, der Fuji Speedway gehört Toyota, zeigte sich das LMP1-Feld ausgeglichen mit Siegchancen für alle drei Hersteller.

Gleichwohl war Audi der größte Konkurrent der Japaner an diesem Tage. Loïc Duval kämpfte sich in der Schlussrunde noch einmal an Kobayashi heran und war kurz davor, dem Japaner den Sieg vor der Nase wegzuschnappen. Allerdings ging dem Französischen Piloten die Zeit aus. Dabei sah es in der letzten Stunde nicht einmal nach einem Comeback der Ingolstädter aus.

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Den Start dominierte der Audi R18 von Duval, Lucas di Grassi und Oliver Jarvis noch. Die hohen Temperaturen kamen dem Dieselrenner zupass, wodurch sich das Gespann weit von der Konkurrenz absetzte. Dahinter hielten die Toyota aber die Verfolger von Porsche auf Trab, sodass alle Marken gleichauf blieben. Einzig Duvals Teamkollegen mussten bereits frühzeitig mit einem Hybridschaden aufgeben.

Mit Einsetzen des Abends schwammen dem verbliebenen Audi die Felle davon. Bei niedrigeren Temperaturen kamen Kobayashi und Mark Webber im Porsche auf. Zudem kämpfte das Team weiter mit dem Reichweitennachteil des R18. Somit konnte sich Kobayashi an der Spitze einrichten, bis Duval den Schlussspurt anzog, aber zu spät kam. Somit gewinnt Toyota vor Audi, welche den Abstand in der Tabelle verringern können und Webber, Brendon Hartley und Timo Bernhard im Porsche. Durch den Sieg der Privatfahrerwertung sind Alexandre Imperatori, Dominik Kraihamer, Mathias Beche und das Team Rebellion schon vorzeitig Weltmeister.

Umstrittene Entscheidung in der LMP2

Das Rennen der LMP2-Klasse war geprägt vom Zweikampf zwischen Jota Sport (Oreca) und Morand Racing (Ligier). Jota begab sich schon kurz nach dem Start auf eine andere Strategie, welche den Oreca aus dem Verkehr hinaus und in die Führung hineinbringen sollte. Dennoch machte Benoît Morand mit seinem Ligier dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung und schickte Bruno Senna direkt vor Jota-Schützling Will Stevens nach dem letzten Boxenstopp zurück auf den Kurs.

In den folgenden Runden ließ Stevens nicht ab und kam schließlich auf Start-und-Ziel am Neffen Ayrton Sennas vorbei. Das Manöver kassierte die Rennleitung jedoch, da Stevens aus dem toten Winkel in die Boxenausfahrt fuhr, was eine potenzielle Gefährdung darstellt. Stevens ließ Senna passieren, überholte ihn jedoch wenig später nochmals – und diesmal ohne Gefährdung. Stevens gewinnt somit gemeinsam mit Alex Brundle und Roman Rusinov. Gleichzeitig wahren sich Senna und Teamkollegen mit dem zweiten Rang die Chancen auf den Weltmeisterpokal.

In der GTE-Pro-Wertung verlief das Rennen weitestgehend ereignislos, was nicht zuletzt an der drückenden Dominanz der Werks-Ford liegt. Andy Priaulx und Harry Tincknell gewinnen vor ihren Teamkollegen Stefan Mücke und Olivier Pla. Der erste Verfolger in Form des Ferrari von James Calado und Gianmaria Bruni hat schon mehr als vierzig Sekunden Rückstand. Gleich eine ganze Runde Vorsprung hatten die Gewinner der GTE-Am-Klasse Pedro Lamy, Paul Dalla Lana und Mathias Lauda in ihrem Aston Martin.