Langstrecken-WM: Pierre Kaffer hofft auf Fortexistenz der privaten LMP1

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Pierre Kaffer betrachtet die private LMP1-Klasse als zukunftsfähig | © Julian Schmidt

Existiert die private LMP1-Kategorie weiterhin fort? Oder ist ihr Schicksal bereits besiegelt? Stammstarter Pierre Kaffer hofft auf den Fortbestand der LMP1-Subklasse. Indessen bestätigte seine Mannschaft ByKolles Racing, ihr Engagement in der Langstrecken-WM fortzuführen.

Ist die private LMP1-Liga der Langstrecken-WM noch zukunftsfähig? Ebendiese Frage schwebt im Raum, seitdem Rebellion Racing seinen Wechsel in die LMP2-Kategorie kundgetan hat. Die Widersacher von ByKolles Racing beteuerten hingegen, das Programm mit ihrer CLM-P1/01-AER-Eigenkonstruktion fortzuführen. Auch Stammfahrer Pierre Kaffer hofft auf die Fortexistenz der Zusatzwertung für Privatiers.

Gleichwohl zieht Kaffer keineswegs in Zweifel: Augenblicklich triftet die private LMP1-Disziplin in eine Malaise. „Da muss man nicht um den heißen Brei herumreden. Mit zwei privaten Autos in der Klasse ist es langfristig schwierig“, räumt der Langstreckenroutinier gegenüber Speedweek ein, welcher auch die Kassandrarufe zahlreicher Beobachter nachempfinden kann. „Viele Leute fragen auch, warum man sich das als Team eigentlich antut.“

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Nichtsdestoweniger hegt Kaffer auch einen gewissen Optimismus, weil die LMP1 gegenüber anderen Wettbewerben einen eminenten Vorteil biete. „Grundsätzlich glaube ich aber, dass die Klasse eine Zukunft hat – auch wenn es aktuell nicht gerade einfach ist, dies zu sehen“, betont Kaffer. „Denn in der LMP1 kann ein Team sein eigenes Auto entwickeln – da gibt es heutzutage kaum noch Meisterschaften, in denen das möglich ist.“

Ferner tritt in Bälde das künftige LMP2-Regularium in Wirkung, wonach die Anzahl der Chassishersteller limitiert ist. „Das könnte eine Chance sein“, kehrt Kaffer hervor. „Denn wo sollen Teams mit eigenem technischen Anspruch hingehen?“ Mit dieser Argumentation begegnet auch sein Rennstall ByKolles Racing den Skeptikern. Für das deutsche Gespann komme eine Kombination aus Kundenfahrgestell und Einheitsmotor nicht in Frage.

Aufgrund der Fortentwicklung der LMP2-Prototypen droht den privaten LMP1-Teilnehmern überdies Gefahr durch die unterklassigen Boliden, welche sich womöglich drei bis vier Sekunden pro Umlauf verbessern werden. Auch diesen Umstand berücksichtigt Kaffer, gibt aber zu bedenken, inwieweit sich das auch auf die Standfestigkeit der Renner auswirkt. „Denn die Belastungen sind dann natürlich um einiges größer als aktuell. Das haben wir im ByKolles-Team auch feststellen müssen“, merkt Kaffer an.