Streckensprecher Olli Martini entrüstet sich über die aggressiven Umgangsformen auf der Nürburgring-Nordschleife. Die Gangart zahlreicher Teilnehmer verursache vermeidbare Unfälle. „Als ich mir im Internet einige Videoaufnahmen anschaute, trieb es mir geradezu die Zornesröte ins Gesicht“, wettert der Kommentator.
Agieren die Fahrer der VLN-Langstreckenmeisterschaft zu offensiv und aggressiv? Nach der Überzeugung Olli Martinis herrsche zuweilen ein rücksichtsloser Umgang auf der Nordschleife des Nürburgrings. Daher entrüstet sich der Streckensprecher in seiner Racing-News-Kolumne über die rabiate Vorgangsweise zahlreicher Piloten und mahnt emphatisch zu einem fairen Miteinander auf dem Eifelaner Traditionskurs.
Zwar räumt Martini ein, inwieweit Kollisionen und Fahrfehler gelegentlich unvermeidbar seien, aber gleichwohl solle dieses Risiko minimiert werden. „Klar, es gab schon immer Unfälle, und es wird auch immer Unfälle auf der Nordschleife geben. Motorsport ist Motorsport“, meint Martini. Die Zwischenfälle beim drittletzten VLN-Lauf hätten jedoch das akzeptable Maß überschritten. „Aber was im letzten Lauf passierte, war einfach zu extrem.“
Insbesondere solche Zusammenstöße, bei denen die Athleten ihren Mitstreiter gleichsam vorsätzlich torpedierten, erzürnen den Kommentator. „Aber die vielen Unfälle, bei denen sich zwei Kontrahenten, aus welchen Gründen auch immer, einfach gegenseitig in die Kiste fahren, müssen nicht sein – dürfen nicht sein“, betont Martini, welcher von jedem Akteur gegenseitige Rücksichtnahme verlangt.
„Leider sind bei der Fahrerbesprechung viele Fahrer mit ihrem Smartphone beschäftigt“
Nach seiner Tätigkeit als Streckensprecher analysiere Martini stets verschiedene Aufnahmen aus dem Netz. Dies habe beim Barbarossapreis schon während des Rennens Entsetzen erregt. „Bei dem, was ich vor zwei Wochen schon während des letzten Laufes aus dem Sprecherraum beobachten musste, und dann bei so manchen Videos, die noch am selben Tag im Netz zu sehen waren, stellen sich meine Nackenhaare heute noch hoch“, ärgert sich Martini.
Die anschließende Betrachtung der weiteren Vorfälle entlang der Nordschleife des Nürburgrings sei bei dem Streckensprecher jedoch in schierer Empörung gegipfelt. „Als ich mir nach dem Rennen dann im Internet einige Videoaufnahmen von Rennszenen auf der Strecke anschaute, trieb es mir geradezu die Zornesröte ins Gesicht“, macht sich Martini Luft über die Vorkommnisse bei der achten Saisonbegegnung.
Zumal die Verantwortlichen die Fahrer verschiedentlich instruiert hätten und fortwährend appellieren würden, ihre Mitbewerber dergestalt zu behandeln, wie man es auch von ihnen erwartet. „Aber leider sind bei der Fahrerbesprechung anscheinend viele Fahrer mehr mit ihrem Smartphone beschäftigt, als den Ausführungen des Rennleiters Peter Bröcher zuzuhören“, ärgert sich Martini. Positive sei allerdings die entsprechende Aufarbeitung und Diskussion im Fahrerlager.