Le Mans: Toyota denkt über Start mit drei Autos nach

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Toyota berät derzeit über den Einsatz dreier LMP1-Autos in Le Mans 2017 | © Ralf Kieven

Nach dem Le-Mans-Drama der letzten Runden in diesem Jahr stellt Toyota derzeit die Weichen in Richtung eines Drei-Wagen-Programms. Wenngleich noch keine Entscheidungen getroffen wurden, scheint ein Großteil der Entscheider davon überzeugt, dass dies der richtige Weg sei. Darüber hinaus entwickelt das deutsch-japanische Einsatzteam eine neue Aerodynamik für die kommende Saison.

Der Schmerz der bitteren Niederlage bei den 24 Stunden von Le Mans sitzt Toyota womöglich immer noch in den Knochen. Kazuki Nakajima rollte fünf Minuten vor Ende der Marathondistanz in Führung liegend mit Problemen am Antriebsstrang aus. Doch ebenjenes Erlebnis könnte nun dazu führen, dass Toyota in der kommenden Saison als einziger Hersteller in der Langstrecken-WM mit drei Fahrzeugen den Klassiker an der Sarthe auf sich nimmt.

„Niemand muss mehr davon überzeugt werden, dass wir mit drei Autos vermutlich 2014 und 2016 in Le Mans gewonnen hätten“, so Pascal Vasselon, Technischer Direktor bei TMG. „Die Frage ist, ob wir die finanziellen Mittel dafür bekommen.“ Durch den deutlichen finanziellen Mehraufwand bei dem Einsatz eines dritten LMP1-Prototyps hatten bereits die beiden VW-Töchter Porsche und Audi ebenjenes Vorgehen ausgeschlossen.

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Derzeit spiele man alle Szenarien durch, eine Entscheidung sei aber erst später in diesem Jahr zu erwarten. Ob die Entscheider einer abermaligen Erhöhung des Budgets zustimmen, ist fraglich. Denn bereits du dieser Saison wurde das Budget merklich aufgestockt um die Entwicklung des neuen Biturbo-Sechszylinderaggregats und der neuen Hybridtechnik zu ermöglichen.

Neue Aerodynamik für 2017

Über beschriebene Themen hinaus arbeiten die Japaner auch an einer gänzlich neuen Aerodynamik für die kommende Saison. Während das Chassis und die Basis im kommenden Jahr gleich bleiben, werde beim Luftleitkonzept einiges neu sein. „Wir werden nicht jedes einzelne Teil des Autos erneuern, aber große Flächen werden Teil einer großen Evolution sein“, so Vasselon weiter. Auch am Antriebskonzept wolle man arbeiten, auch wenn da noch keine speziellen Details bekanntgegeben werden.

Wann eine Entscheidung bezüglich des Drei-Wagen-Einsatzes in Le Mans fallen könnte, terminiert Vasselon grob auf den Zeitraum zwischen Ende Oktober und Anfang November. Sollte die Entscheidung für das dritte Auto fallen, werde man auch beim Rennen vor Le Mans, also bei den Sechs Stunden von Spa-Francorchamps, einen Testeinsatz absolvieren, ähnlich wie es Audi und Porsche in den vergangenen Jahren taten.