GT3-Verbot: Ein auswegloses Dilemma?

Ist die GT3-Klasse auf der Nordschleife unabkömmlich? | © Ralf Kieven

Sind die GT3-Gefährte unabkömmlich für einen kurzweiligen Wettbewerb auf der Nordschleife des Nürburgrings? Oder überfremdet die GT3-Klasse die Breitensportkultur in der Vulkaneifel? Existiert ein Mittelweg? Die SportsCar-Info-Leserschaft hat das dafür und dawider eines GT3-Verbots diskutiert.

Manche tabuisieren das Thema, versuchen es gar zu verdrängen und begegnen der Debatte mit verbitterter Polemik. Andere wiederum suchen eine nüchterne, sachliche Auseinandersetzung, um eine transparente Diskussion zu führen. Die Kardinalfrage: Wie gestaltet sich die Zukunft der GT3-Sportwagen auf der Nordschleife des Nürburgrings? Genügen Einschnitte im Reglement oder bedarf es einer formellen Verbannung aus der Eifel?

Als zu Beginn der vergangenen Saison ein tödlicher Unfall die Szene erschütterte, standen die Verantwortlichen unter akutem Handlungszwang. In dieser Grenzsituation entschied sich der DMSB zunächst für eine Interimslösung: Ausschluss der höherklassigen GT-Sportwagen. Anschließen errichteten die Regelmacher ein partielles Tempolimit – eine säkulare Maßnahme in der wechselvollen Historie des Traditionskurses am Fuße der Nürburg.

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Obwohl der DMSB die Geschwindigkeitsbegrenzung mittlerweile aufgehoben hat, einhergehend mit Modifikationen am Reglement, erlischt die Debatte um die Stellung der GT3-Klasse mitnichten – weder in der Öffentlichkeit noch in Frankfurt am Main. „Mit den GT3-Autos sind wir relativ nah dran an dieser Grenze“, mahnte DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck vergangenen Monat und erinnerte an die letzten Rennen der Formel 1 und Gruppe C auf der Nordschleife.

Im Fahrerlager keimen Zweifel auf

Auch im Fahrerlager ebben die Zweifel offenbar nicht ab. Bedenkenträger problematisieren insbesondere die ungeheuren Kurvengeschwindigkeiten wegen des zusätzlichen Abtriebs aufgrund der Leistungsbeschneidungen. Insgeheim fürchte der ein oder andere die Tempounterschiede beim Überrunden. Nach dem 24-Stunden-Rennen plädierte sport-auto-Chefredakteur Marcus Schurig darum für eine öffentliche Aussprache.

Die grundsätzliche Frage eines GT3-Verbots, erörterte SportsCar-Info schon im letzten Jahr und stellte die Argumente dafür und dawider gegenüber. Indes unterbreitete Altfrid Heger sogar den Vorschlag, die GT3-Gefährt tatsächlich auszuschließen, um die GT4-Wertung zur Spitzenklasse emporzuheben. Diese Idee rief aber gleichermaßen Protest hervor. Jürgen Alzen und James Glickenhaus erhoben ihre Stimmte beispielsweise dagegen.

Ungeachtet der Meinung, die man vertritt, bedarf es Transparenz in solch einer Debatte. Niemand hat Interesse an Entscheidungen hinter verriegelten Türen im Hinterzimmer – und einem Fait accompli, mit dem keiner rechnen konnte. Wenngleich dies stets eine emotionale Diskussion entfesselt, hat SportsCar-Info seine Leserschaft befragt: Welche Argumente sprechen für oder gegen einen GT3-Bann auf der Nordschleife des Nürburgrings?


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