Teamchef Ralph Stoll: „Dieser Sport ist auch ein Ausloten des Machbaren“

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MS Racing erklärt das Zustandekommen des Regelverstoßes in Zeltweg | © ADAC Motorsport

Was war der Grund für die Disqualifikation von MS Racing in Spielberg? Das Audi-Gespann nahm an, einen „Freiraum für eigene Entwicklungen“ aufgespürt zu haben. Die anschließenden Modifikationen am Restriktor bewerteten die Technikkommissare jedoch als regelwidrig.

Die Mannschaft von MS Racing hat Stellung bezogen zur Disqualifikation im ADAC-GT-Masters-Sonntagsrennen in Spielberg. Demzufolge nahm das Audi-Gespann an, einen „Freiraum für eigene Entwicklungen“ aufgespürt zu haben und optimierte den Luftmengenbegrenzer seines R8-LMS-Sportwagens. Die Technikkommissare stuften ebenjene Modifikation bei der obligatorischen Nachkontrolle jedoch als regelwidrig ein.

Folglich verloren Florian Stoll und Laurens Vanthoor infolge eines Wertungsausschlusses ihren Sieg auf dem ehemaligen Österreichring. Die Entscheidung, den Restriktor zu bearbeiten, fußte auf der generellen Motivation von MS Racing, seine Einsatzwagen zu verbessern. „Im Rahmen dieser Weiterentwicklung haben wir einen – aus unserer Sicht – nicht klar definierten Bereich in der Homologation des Ansaugsystems beziehungsweise des Luftfilters identifiziert“, erläutert Teamchef Ralph Stoll.

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Eine Skizze des Ansaugsystems in der Homologation habe diese Grauzone aufgedeckt. Nach dem Dafürhalten des Teams stelle diese Darstellung bloß eine „Funktionsskizze“ dar, weil die Komponenten nicht dem „aktuellen Auslieferungszustand“ entsprächen. „Daraus haben wir einen Freiraum für eigene Entwicklungen abgeleitet“, begründet Stoll die Entscheidung. „Durch Simulationen konnten wir eine verbesserte Anströmung des Restriktors errechnen. Durch einen Strömungstrichter im Innern des Luftfilters wurde das Errechnete umgesetzt.“

Die Regelaufseher des ADAC GT Masters widersprachen dieser Lesart jedoch, was unweigerlich zur Disqualifikation führte. „Als Team – und insbesondere für die Ingenieure – ist dieser Sport auch ein Ausloten des Machbaren im Rahmen des Reglements“, schildert Stoll. „Damit gingen wir nach Ansicht des DMSB einen Schritt zu weit.“ Der Rennstall-Leiter bedauere die Vorkommnisse am vergangenen Wochenende dennoch.